Cheetah rennt … schnell

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Cheetah von Bostom Dynamics rennt

Der neue flinke Vierbeiner Cheetah von Boston Dynamics zeigt in den letzten Tagen, dass selbst die schnellsten Menschen nicht mehr vor Robotern sicher sind. Cheetah rennt in dem folgenden Video für einen kurzen Moment über 45 Stundenkilometer (28,3 mph) schnell, und überholt damit selbst Usain Bolt, der bei seinem Weltrekord-Lauf 2009 auf 100 Metern im Schnitt knapp 38 km/h schnell lief.

Von Doping ist bei Cheetah übrigens nichts bekannt, wohl aber ist der Roboter die ganze Zeit seitlich geführt und der Druck für die Hydraulik kommt auch noch über Schläuche von außerhalb.

Cheetah in Aktion - zwischenzeitlich 45 km/h schnell (28,3 mph)

Dass der Roboter so schnell laufen kann und den alten Rekord von 21 km/h (13.1 mph) aus dem Jahr 1988 so beeindruckend brechen konnte, liegt übrigens weniger an stärkeren Motoren und besserer Hardware, sondern hauptsächlich an einer cleveren Koordination der Körperteile, die man sich vom biologischen Vorbild abgeschaut hat. Zum Beispiel, dass die Vorderbeine beim Laufen innen an den Hinterbeinen vorbei geführt werden können, was wie beim echten Geparden große, raumgreifende Schritte erlaubt.

Und Boston Dynamics will noch mehr: Der Nachfolger soll im nächsten Jahr im freien Terrain laufen können und dabei auch Richtungswechsel beherrschen. Dass Boston Dynamics für die Zukunft auch anpeilt, den Geschwindigkeitsrekord des echten Gepards (110 km/h) zu brechen, steht außer Frage.

Die FAZ zu Besuch bei Sebastian Thrun

Der deutsche Robotiker Sebastian Thrun ist mittlerweile Professor für künstliche Intelligenz an der Stanford University. Er gewann 2005 mit seinem Team und dem autonom fahrenden VW Touareg „Stanley“ die hochdotierte DARPA Grand Challenge und gilt spätestens seitdem als großer, wenn nicht größter, Vertreter der Probabilistischen Robotik: Also der Robotik, die, vereinfacht gesagt, nicht mehr versucht, ein exaktes Modell der Welt zu finden, sondern lediglich das wahrscheinlichste. Das mag nicht besonders vertrauenserweckend klingen, funktioniert aber ganz hervorragend und fährt mittlerweile erfolgreich Googles autonome Fahrzeuge durch den regulären Straßenverkehr der USA.

Die FAZ hat nun Sebastian Thrun im Silicon Valley besucht und fasst in einem Artikel die Eindrücke zusammen:

Der Deutsche Sebastian Thrun gründete Googles geheimes Forschungslabor „X“, entwickelte Autos ohne Fahrer und brachte die Computerbrille „Glass“ auf den Weg. Nun hat er sich vorgenommen, die Bildung zu revolutionieren.

Robotik-Spezialist Sebastian Thrun – Verändert er die Welt? (FAZ)

Neuer wissbegieriger Bewohner für den Mars – Curiosity

Morgen ist es soweit, der Mars bekommt einen neuen wissbegierigen Bewohner: NASA’s neuen Mars-Rover Curiosity.

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Mars-Rover Curiosity

Die aktuelle Mars-Mission Mars Science Laboratory (MSL) und ihr Curiosity-Rover treten ein großes Erbe an, die Vorgänger-Mission um die Rover Opportunity und Spirit hat sämtliche Erwartungen übertroffen und ihre geplante Missionszeit pulverisiert.

Das ist besonders aufgrund der widrigen Umstände von Marsmissionen imposant. Eine der großen Schwierigkeit der Mars-Missionen ist die große Entfernung zwischen Kontrollzentrum und den Robotern, die eine Verzögerung der Kommunikation von mehreren Minuten bedingt. Die Roboter müssen daher über einen hohen Grad an Autonomie verfügen, um über eine gewisse Zeitspanne den grob vorgegebenen Zielen selbstständig folgen zu können; und das in einer in großen Teilen noch unbekannten und unwirtlichen Umgebung. Die Leistung der Rover ist also kaum hoch genug einzuschätzen.

Eines der spannendsten und anforderndsten Teile der jetzt (an)laufenden Mission dürften allerdings bereits die ersten Minuten nach Eintritt sein:

Curiosity's Seven Minutes of Terror

Wie Ingenieur Adam Stelzner zu Anfang des Videos zurecht sagt: Die Pläne zur Landung des Rovers sehen absolut verrückt aus. Curiosity’s Seven Minutes of Terror (Curiosity’s schreckliche sieben Minuten) nennen die Ingenieure die Tatsache, dass die Landung sieben Minuten dauert, die Information darüber allerdings erst vierzehn Minuten auf der Erde eintrifft. Wenn das Kontrollzentrum das Signal über Eintritt in die Atmosphäre erhält, ist der Rover also entweder bereits heile auf dem Mars gelandet, oder schon seit sieben Minuten auf dem Mars zerschellt. Die komplizierte Landung wird notwendig aufgrund der Größe des neuen Rovers (siehe Größenvergleich rechts).

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Größenvergleich der Mars-Rover

Es wird also spannend, morgen früh ab ca. 7 Uhr mittel­euro­pä­ischer Zeit. Nicht nur wegen der be­son­ders kom­pli­zier­ten Lan­dung, die Erfolgs­bilanz der bis­herigen Mars­mis­sio­nen ist mit nur 15 ge­glück­ten von 39 Mars­missio­nen ohnehin nicht so gut. 1

Gut verfolgen lässt sich der Missions­verlauf einer­seits über die of­fiziel­len Seiten wie zum Bei­spiel die zur Mission Mars Science Laboratory der NASA. Aber auch die deutsch­spra­chi­ge Wiki­pedia hat einen tollen Artikel mit fan­tasti­schen Bil­dern und Illustra­tionen und das Jet Propulsion Laboratory der NASA teilt schon seit Tagen faszinierende Informationen, Bilder und Videos bei Facebook in Vorbereitung des Finals.

ICRA 2012

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Anhänger für ICRA-Besucher

Die International Conference on Robotics and Automation (ICRA) 2012 hat begonnen. Wie jedes Jahr trifft sich hier eine vierstellige Anzahl Robotik-Wissenschaftler der ganzen Welt, um aktuelle Forschung vorzustellen und zu diskutieren.

Und den kleinen Kumpel oben im Bild bekommen haben ich sowie alle Gäste der ICRA in diesem Jahr zur Begrüßung geschenkt bekommen. Wie geschaffen für ein Robotik-Blog mit dem Namen „botzeit“

Um der Konferenz zu folgen, empfehle ich wie immer Planet Robotics, sowie für den Livestream die Twitter-Hashtags #ICRA und #ICRA12.

Die RoboCup German Open 2012 beginnen

Die RoboCup German Open 2012 starten heute, am 30. März, und lau­fen noch bis zum 1. April im Rah­men der Mes­se Mag­de­burg.

Wett­kämpfe werden aus­ge­tra­gen in den Junior-Ligen des Schülerwettbewerbs und in diesen vier Dis­zi­pli­nen der Major-Ligen:

Die Fuß­ball-Li­ga Standard Plat­form League: Ehe­mals mit den Aibo-Ro­bo­ter­hun­den 1, seit ei­ni­gen Jah­ren nun die Evo­lu­tion mit­ge­macht und von vier Bei­nen auf zwei ge­wech­selt. Dort wird mittle­rwei­le mit der neuen hu­ma­no­iden Stan­dard­platt­form Nao (rechts im Bild) ge­spielt.

Die Fuß­­ball-Li­ga Kid-Size Hu­ma­noid League spielt auch mit hu­ma­no­i­den Ro­bo­tern, al­ler­dings nicht mit ei­ner Stan­dard­platt­form, son­dern mit Ro­bo­tern, die von den Teams selbst ent­wickelt wer­den.

Die Res­cue Ro­bot League, in der Ro­bo­ter in nach­ge­bil­de­ten Ka­ta­stro­phen­sze­na­rio Ret­tungs­mis­sio­nen er­le­di­gen.

Die Ser­­vice­­ro­­bo­­tik-Liga RoboCup@Home, in der Ro­bo­ter all­täg­li­che Haus­halts­auf­ga­ben er­le­di­gen sol­len. Die Schwie­rig­keit in die­ser Liga be­steht da­rin, in den möglichst rea­len und au­then­ti­schen Um­ge­bun­gen zu ar­bei­ten.

Am Sams­tag werde ich, so­fern es die Zeit zu­lässt, selbst auch nach Mag­­de­­burg fah­­ren, um das gan­­ze mal wie­der aus der Nä­he zu ver­­fol­­gen. Zu se­hen, wie sich die Fä­hig­kei­ten der Ro­bo­ter nach mei­nem letz­ten Be­such ver­bes­sert haben und na­tür­lich, um in der Robo­­Cup@Home-Liga das Bie­le­fel­der Team ToBi an­zu­feu­ern.

Quadrokopter spielen James Bond auf realen Instrumenten

Auto­no­me Quadro­kop­ter haben in den letz­ten Wochen und Mo­na­ten im­mer wie­der be­ein­drucken­de Flug­fä­hig­keit de­mon­striert. Eine wohl we­ni­ger wis­sen­schaft­li­che Demon­stra­tion zeigt das fol­gen­de Video, aber nicht we­ni­ger bril­liant.

Die Quadro­kop­ter spielen das James Bond Theme auf realen In­stru­men­ten durch prä­zi­sen Flug.

Quadrokopter! Spielen Musik!

Großartig!

Quadrokopter spielen das James Bond Theme

Die Quadrokopter kommen von der Uni­ver­si­ty of Penn­syl­vania und spie­len Key­board, Drums, Gitar­re und mehr. Mehr dazu auf http://upenn.edu/spotlights (eng­lisch).

Roboter gegen ACTA

Auch Roboter sind gegen ACTA (das zur Zeit verhandelte Anti-Counter­feiting Trade Agree­ment). Den Beweis gab es letzten Sams­tag auf der Anti-ACTA-Demo in Dort­mund:

Roboter auf der Anti-ACTA-Demo in Dort­mund

Vielleicht auch ein Konzept für die Zu­kunft: Der Ro­bo­ter als tech­no­lo­gi­sche Ant­wort auf die heu­ti­gen meist stu­den­ti­schen Miet-Demon­stran­ten.

Gesichtet von RoboNews.

Justins werfen sich Bälle zu

Be­reits Ende letz­ten Jah­res hat die Ro­bo­tik-Ab­tei­lung das DLR 1 ge­zeigt, dass der Hu­ma­no­ide Rollin‘ Justin ihm zu­ge­wor­fe­ne Bäl­le fangen kann. Eine be­ein­drucken­de Fähig­keit, setzt sie nicht nur schnel­le Re­aktion, son­dern auch prä­zise Arm­be­we­gung und schnel­les und prä­zi­ses Zu­grei­fen voraus. Hier kommt natürlich auch die Compliance der Arme zugute, die den Auf­prall des Balles ab­federn kann.

Vorgestern ist nun ein neues Video mit einer ähn­lichen De­mon­stra­tion auf­ge­taucht. Die Demo wird al­ler­dings un­gleich cooler und be­ein­drucken­der, da sich nun zwei Justins gegen­über­stehen und gegen­seitig den Ball zu­wer­fen. Sehr schick:

Justins werfen sich Bälle zu.

RoboCup 2011: Deutschland hat zwei neue Weltmeister

Deutschland hat zwei neue Weltmeister. B-Human aus Bremen und NimbRo aus Bonn stehen zum Ende der Finals auf dem ersten Platz ihrer Ligen beim RoboCup 2011.

Nao-Roboter beim RoboCup
Nao-Roboter beim RoboCup

B-Human aus Bremen tritt seit 2008 mit den Naos (siehe rechts) in der Standard-Platt­form-Liga an, in der alle Teams mit den glei­chen Ro­bo­tern spielen (le­dig­lich die Soft­ware unter­schei­det sich). Zum drit­ten Mal in Fol­ge konnte B-Human nun den Wett­be­werb ge­win­nen: 2009, 2010 und 2011. Eine wahr­lich be­ein­drucken­de Bi­lanz.

Ähnlich beeindruckende Performance zeigte das Team NimbRo der Uni­ver­si­tät Bonn in der @Home-Liga. Frederic hat­te mir schon im Vor­feld den Sieg von NimbRo in die­sem Jahr an­ge­kün­digt und da­rauf ge­wet­tet. Wer den Ver­lauf der Liga mit­ver­folgt hat weiß, dass der Sieg von NimbRo nicht nur deut­lich sondern auch zu kei­ner Zeit wirk­lich in Ge­fahr war. Den finalen Punkte­stand kenne ich noch nicht, aber bei allen Zwischen­stän­den, die ich gesehen habe, lag das Team deut­lich vor dem jeweils Zweit­platzier­ten.

Glückwunsch also an beide Teams, die zusam­men mit wei­te­ren Sie­ger in den Junior-Klassen und vie­len weite­ren vor­de­ren Plätzen deut­scher Teams Deutsch­lands guten Ruf in der Ro­bo­tik erneut be­stä­ti­gen.

Via [heise].