Schwedischer Arbeit erhält Entschädigung wegen Verletzung durch einen Roboter

Vor zwei Jahren wurde ein schwedische Arbeiter einer Fabrik in Bålsta durch einen Roboter verletzt und erhielt nun durch ein Gericht eine Entschädigung von 25.000 schwedischen Kronen (ca. 2.200 Euro).

Der Arbeiter wollte einen Roboter überprüfen, der normalerweise schwere Steine hebt und eine Fehlfunktion hatte. Der Mann begab sich zur Kontrolle zu dem Roboter in der Annahme, ihn abgeschaltet zu haben, was offenbar nicht stimmte. Daraufhin griff der Roboter den Mann am Kopf, wie er sonst die Steine greift. Der Mann konnte sich zwar noch aus dem Griff befreien, trug aber gebrochene Rippen und mehrere Verletzungen davon.

Dass das Gericht dem Mann eine Entschädigung seitens der Firma zusagt, ist dem Mann einserseits zu gönnen, andererseits jedoch mehr als verwunderlich und möglicherweise auf ein zweifelhaftes Verständnis von Robotern zurückzuführen. Denn schließlich ist der Unfall hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass der Mann den Roboter vor dem Eingriff fälschlicherweise nicht abgeschaltet hatte. Wäre ein solcher Unfall an einer Fräsmaschine oder einer Kreissäge passiert, wäre dem Mann höchstwahrscheinlich zu Recht vorgeworfen worden, einfachste Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten zu haben. Eben ein Unfall durch menschliches Versagen.

Wieso also muss das Unternehmen eine Entschädigung zahlen, wenn ein Arbeiter durch eigenes Verschulden durch einen Roboter verletzt wird?

Via BotJunkie.

iRobot trotzt der Krise

Der US-amerikanische Roboterhersteller iRobot − bekannt vor allem für den Staubsaugerroboter Roomba − hat positive Zahlen für das erste Quartal 2009 gezeigt und trotzt damit der Krise. Die Zahlen sind sogar noch besser als ursprünglich erwartet.

Dementsprechend wurden Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr und die kommenden Quartale nach oben korrigiert. Grund dafür sind die gesteigerte Nachfrage nach Haushaltsrobotern (vor allem in Europa) und die Erwartung einer Vertragsunterzeichnung mit dem Defense Department der USA über rund 17 Millionen US-Dollar.

I am pleased to report first-quarter results significantly ahead of expectations on both top and bottom lines in a very challenging environment. We continue to see strong demand for our home robot products overseas

Colin Angle, CEO von iRobot

Alle Zahlen des ersten Quartals von iRobot gibt´s hier: iRobot Reports First-Quarter 2009 Results, 22 April 2009.

Via robotstocknews.

[Linkdump] 30. April 2009

Robotische Links der letzten Tage.

FAZ: Mag Ihr Roboter Cocktailpartys, Herr Parlitz? − Interview zu Care-O-bot 3

Spiegel Online: Evolution 3.0 − Wie Maschinen uns eines Tages versklaven könnten

Süddeutsche: Der Schatz im Stausee − Roboter fällen Unterwasserwälder

Heise: Mais oder Gras − Unbemannte Hubschrauber sollen Hanfplantagen aufspüren

Produktion: Rent-A-Robot − Mietroboter für den Mittelstand – ein neues Geschäftsmodell?

Wall-E-PC − Case Mod

Robot Hall of Fame 2009

Die Carnegie Mellon University hat die diesjährigen Rekruten der Robot Hall of Fame vorgestellt. Alljährlich werden dort fiktive und reale Roboter aufgenommen, die sich in besonderer Weise hervorgetan haben.

In diesem Jahr wird folgenden Robotern diese Ehre zuteil:

  1. NASA Mars-Rover Spirit und Opportunity 1 – Die beiden US-amerikanischen Mars-Rover, die sowohl in ihrer Lebensdauer als auch in den daraus erhaltenen Ergebnissen alle Erwartungen weit übertroffen haben. Zwei wahre Kämpfer, die beeindruckend den wideren Bedingungen des Mars trotzen.
  2. iRobot Roomba 2 – Der bislang populärste und erfolgreichste aller Haushalts-/Serviceroboter. Seit 2002 wurde er über 2,5 Millionen mal verkauft und saugt seitdem weltweit fleißig die Böden seiner Käufer.
  3. DaVinci Medical Robot 3 – Ein Medizin-Roboter für minimal-invasive Operationen; bereits über 200-fach im Einsatz. Der Roboter macht nichts eigenständig, sondern überträgt die Bewegungen des Chirurgen in winzige und präzise Bewegungen mit Werkzeugen, die über lediglich 1 cm große Löcher in das Innern des Patienten eingeführt werden und dort operieren.
  4. Huey, Dewey und Louie – Die drei Roboter aus dem Film Lautlos im Weltraum (Originaltitel Silent Running) aus dem Jahr 1971.
  5. T-800 Terminator – Der von Arnold Schwarzenegger gespielte Terminator aus dem ersten Terminator-Film von 1984. Endlich in diese Liste aufgenommen, Hasta la vista, baby!

Glückwunsch!

Erneut überwiegen (zu Recht) die realen Roboter den fiktionalen Ausgezeichneten. 2008 waren Raibert Hopper, NavLab 5, LEGO Mindstorms und Lt. Cmdr. Data ausgezeichnet worden.

Festos Bionic Learning Network

Festo zeigt auf der Hannover-Messe aktuelle Entwicklungen des Bionic Learning Networks. Zu sehen sind autonome Pinguin-Roboter im Wasser und in der Luft, ein flexibler Leichtbau-Robtoerarm, sich bewegende Wände und ein extrem modularer Roboterarm.

https://youtube.com/watch?v=L5JHMpLIqO4
Festos Bionic Learning Network 2009

Die Bewegung der Pinguin-Roboter sind beinahe erschreckend realistisch und zeigen, welche beeindruckenden Fortschritte die Robotik zur Zeit macht und was in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Die Luft-Version der Pinguine ist sogar so cool, dass mich nicht wundern würde, wenn diese bald zu gewissen Anlässen über den Köpfen der Teilnehmer kreisen.

Sowohl die Wasser- als auch die Luft-Pinguine bewegen sich übrigens autonom, also selbstständig, basierend auf Sonar-Sensoren, die sie in sich tragen und zur Orientierung nutzen.

Auch die anderen vorgestellen Entwicklungen sind beeindruckend. Festo zeigt hier ganz deutlich, wie gut sich Robotik und Bionik ergänzen.

Schwebender microbot

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microbot, University of Waterloo

Mit dem Ziel, möglichst kleine, mobile Systeme zu erschaffen, die auf mikroskopischer Ebene Gegenstände manipulieren können, wurde an der University of Waterloo in Ontario, Kanada, ein microbot entwickelt.

Der Roboter ist nur wenige Millimeter groß, wie der nebenstehende Größenvergleich mit einem kanadischen Penny zeigt. Der Roboter kann außerdem fliegen (schweben), angetrieben von einem äußeren, magnetischen Feld.

Der microbot besteht aus einem Permanentmagneten und einem Miniatur-Greifer (der Ausleger, im Bild und im Video links). Der Greifer kann geöffnet werden, indem der Roboter durch einen externen Laser beschossen und damit erhitzt wird.

Der microbot in der Schwebe

Der Trick ist, dass der Roboter damit keine Energiequelle mit sich führen muss, da sowohl für die Fortbewegung als auch für die Aktorik die Energie von außen kommt. Da der Roboter außerdem keine Sensorik direkt mit sich trägt, konnte er kleiner als bisherige microbots gebaut werden.

Da keine Kabel nötig sind und der Roboter frei schwebt, kann er in einer abgeschlossenen Umgebung operieren, während der ganze Aufbau außerhalb ist. Er kann damit auch in gefährlichen und toxischen Umgebungen operieren. Da er außerdem über keine mechanischen Kupplungen verfügt, operiert er staubfrei und ist damit auch für den Einsatz in Reinräumen geeignet.

Professor Mir Behrad Khamesee, University of Waterloo

News der University of Waterloo.

Bundesregierung denkt über unbemannte Flugsysteme nach

Die Grünen-Fraktion des Bundestags hat eine Anfrage zu unbemannten Flugsystemen an die Bundesregierung gestellt. Insbesondere, ob die Bundesregierung die Entwicklung „aktiv mitgestalten, begleiten oder fördern“ will.

Die Antwort ist, dass die Bundesregierung aufgrund des zunehmenden Einsatzes von unbemannten Luftsystemen durch Militär, Polizei und Privatleute eine Anpassung der Regeln zur Nutzung des Luftraums für notwendig hält. Eine zentrale Stelle, die sich darum kümmert gibt es zwar bislang nicht, nach Angaben der Bundesregierung werden allerdings bereits „seit mehr als 15 Jahren“ Untersuchungen zum ferngesteuerten und autonomen Fahren betrieben. Dafür werden jährlich drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mittlerweile würde auch die Forschung rund um unbemannte Flugobjekte vorangetrieben.

Genehmigt sind zur Zeit unbemannte Fahrzeugen allerdings nur „als Aufklärungs- und Entschärferoboter“.

Validierung von Unmanned Air Systems zur Integration in den Luftraum

Via heise.

Prototyp eines Segway-Cyborgs

Wir sehen real werdende Fiktion oder die Zukunft … in Form des Chariot (zu deutsch in etwa „Streitwagen“) von Exmovere. Der Streitwagen erinnert an einen Segway und ersetzt funktional den Fortbewegungsapparat des Menschen. Im wesentlichen ein Hybrid aus einer Tonne und einem Segway, steigt man in ihn ein und kann sich fortan mit freien Händen allein durch Gewichtsverlagerung fortbewegen.

Das Prinzip ist vom Segway bekannt, wirkt in dieser Form allerdings ungleich futuristischer:

Exmovere Chariot

Abermals eine Maschine, die sich als für den Lebensabend vorstellen lässt, wenn es die eigenen Beine nicht mehr tun.

Dass damit ein merkwürdig schneller Schritt in Richtung Cyborg 1 gemacht wird, steht auf einem anderen Blatt.

Via Planet Robotics.