Als mobile Roboter werden Roboter bezeichnet, die sich in ihrer Umgebung bewegen und agieren können. Der Bau von mobilen Robotern ist beliebt in der Hobbyelektronik, mobile Roboter werden aber auch zunehmend interessant für industrielle Anwendungen, z.B. in der Fertigung und Intralogistik.
LEGO Ideas ist eine Website, auf der alle Legobegeisterten Ideen und Entwürfe hochladen können und diese dann – wenn genug andere Legobegeisterte dafür stimmen – von Lego als Sets verkauft werden.
Via twitter bin ich auf folgenden Entwurf aufmerksam gemacht worden, bei dem ich seit einigen Minuten Supporter Nummer #293 bin:
Das LEGO Ideas Projekt Boston Dynamics enthält kleine Lego-Roboter, die den berühmt-berüchtigten Robotern von Boston Dynamics nachempfunden sind, z.B.: SpotMini, Atlas, Spot, and Handle. In der Projektbeschreibung steht, dass es gegebenenfalls noch weitere Roboter von Boston Dynamics geben wird, vielleicht kommen ja auch noch BigDog oder Petman dazu.
Zum Abstimmen über das Projekt geht`s hier: Boston Dynamics, zum Abstimmen muss man allerdings angemeldet sein.
Es gibt auch noch viele andere tolle Roboter-Ideen, TARS aus dem Film Interstellar finde ich zum Beispiel auch sensationell.
Einer der faszinierendsten Aspekte in der Robotik ist, dass man mit ‐ zugegeben mitunter viel ‐ Arbeit so viele verschiedene Dinge experimentieren und ausprobieren kann. Ein besonders leuchtendes Beispiel tigert seit gestern durch die Presse: Forschern der EPFL in Lausanne und der EPFL and Humboldt-Universität zu Berlin ist es gelungen, anhand von Fossilien und versteinerten Fußabdrücken den wahrscheinlichen Gang eines 300 Mio. Jahre alten echsenartigen Tieres zu rekonstruieren.
Die Gruppe aus Lausanne um Auke Ijspeert, mit denen ich auch im AMARSi-Projekt das Vergnügen der Zusammenarbeit hatte 1, ist seit Jahren erfolgreich mit dem Rekonstreieren von – menschlichen und tierischen – sogenannten Central Pattern Generators (CPG, deutsch in etwa „zentrale Mustergeneratoren“). CPGs sind Bereiche im Rückenmark, die rhythmische Muskelkontraktionen erzeugen, wie sie zum Beispiel zum Krabbeln und Laufen notwendig sind und die man auch auf Robotern nachahmen kann.
Bislang wurde diese Technik hauptsächlich zum Nachahmen menschlicher und aktueller tierischer Bewegungsmuster genutzt. Dass damit jetzt zusammen mit den Berliner Forschern die Rekonstruktion so alter Bewegung möglich ist und man mit etwas Vorstellungskraft einer 300 Mio. Jahre alten Echse beim Krabbeln zusehen kann, ist eine so coole neue Anwendung davon.
Ob wir so etwas bald in Naturkundemuseen sehen werden? Noch etwas Haut über das Skelett des OroBOT und in der richtigen Kulisse … Wahnsinn!
Ich bin dafür und kann es ehrlich gesagt kaum erwarten!
Ich glaube, ich werde bei Gelegenheit mal eine neue Kategorie in diesem Blog einführen, in die ich Artikel über Entwicklungen einsortiere, die zu meiner Kindheit, Jugend oder – wie im heutigen Beispiel – auch in den letzten Jahren wie Science Fiction klangen, jetzt aber Wirklichkeit geworden sind. Eine Kategorie „Die Zukunft ist da“ oder „Science Non-Fiction“ oder so. Dieser Artikel handelt von einem rührenden Beispiel, das gerade dieser Tage in Tokyo Wirklichkeit wird. Dort hat am 26. November das Cafe DAWN ver.ß eröffnet, in dem Gäste ausschließlich von Robotern bedient werden, die von gelähmten Personen ferngesteuert werden.
Dass in einem Restaurant oder Cafe von Roboter gekellnert wird, klingt selbst schon nach Science Fiction, ist den Robotik-Interessierten aber mittlerweile einigen Orten auf der Welt bekannt. Dass diese Roboter aber nicht einfach eine technische Aufgabe erfüllen, sondern in diesem Fall gelähmten Personen die Möglichkeit bieten, in einer Form an der Gesellschaft teilzunehmen, wie sie es sonst nicht einfach tun könnten. Von zu Hause, im Bett legend, haben Sie die Chance, einer bezahlten Arbeit nachzugehen und über den Roboter mit fremden Menschen in Kontakt zu treten. Wer sich hier nicht an „Surrogates“ – Mein zweites Ich erinnert fühlt … und diese Zukunftsvision ist nicht einmal zehn Jahre alt, vom September 2009.
Das Cafe ist übrigens erst ein einmal nur ein Experiments zusammen mit dem Robotik-Startup Ory und endet bereits am 7. Dezember diesen Jahres. Ich finde, es ist trotzdem ein Blick in die Zukunft und eine wunderbare Anwendung der Robotik. Wer weiß, was daraus noch wird.
Die Zukunft ist da. Und hier setzt sie Technologie zum Wohle von Menschen ein.
Mehr Informationen und Videos gibts bei soranews24.com.
Die Robotik-Landschaft ist um eine weitere Website reicher, die es in sich hat. https://robots.ieee.org ist eine (zur Zeit noch ausschließlich englischsprachige) Sammlung von über 200 Robotern aus 19 Ländern und enthält alles, was in der Robotik Rang und Namen hat: ASIMO, Aibo, Pleo, … viele Roboter, die hier im Blog auch schon Thema waren, z.B. Roomba, iCub, der gruselige CB2, der niedliche Keepon, usw.
Alle Roboter sind mit fantastischen Bildern, Videos und Hintergrundinformationen ausgestattet (im Moment noch alles auf Englisch). Bei ASIMO lassen sich zum Beispiel die Prototypen sehen, die Honda seit dem Start seiner Entwicklung 1986 gebaut hat.
Die Website ist eine wunderbare Sammlung, die weiter wachsen wird und unter Anderem zum Ziel hat, Schüler für Roboter und damit für (Ingenieurs)-Wissenschaften, Mathematik und Technik zu begeistern.
… drei Wissenschaftler aus der Abteilung Advanced Robotics des IIT in Genua. Sie saßen des Morgens beim Kaffee und entwickelten diese Idee. Die Idee von einer Weihnachtsgeschichte, in der die am IIT entwickelten und eingesetzten Roboter die Protagonisten darstellen:
Unter den Kollegen fand die Idee großen Anklang. Schnell wurden Meetings angestzt, um die Geschichte auszuarbeiten und zu verfeineren. Die Kollegen von der Medienabteilung wurden hinzugezogen um technische Details zu klären. Schließlich wurden Requisiten gekauft und Zeitslots für die Roboter reserviert, so dass wir die Dreharbeiten parallel oder gar im Anschluss zum ganz normalen Projekt- und Forschungsalltag durchführen konnten.
Wie Ihr im Making of sehen könnt, hatten wir dabei viel Spaß, auch wenn nicht immer alles so auf Anhieb geklappt hat:
In diesem Sinne allen Lesern frohe Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!
Google zeigt mit Wucht, dass es sein Engagement in der Robotik offenbar ernst meint. Gestern wurde bekannt, dass Google als achte Robotikfirma innerhalb kürzester Zeit nun auch Boston Dynamics gekauft hat.
Boston Dynamics hat in den letzten Jahren durch fulminante Robotervideos auf sich aufmerksam gemacht, die eine Bewegungsdynamik zeigen, die bis dahin weitestgehend unbekannt war. Eines der beeindruckensten Videos war und ist wahrscheinlich nach wie vor eines der ersten vom BigDog:
Dieses Video hat mich beim ersten Mal schockiert. Insbesondere die Szene ab Minute 0:52, bei der BigDog auf Eis ausgleitet. Ich sah ein Robotervideo und mein Hirn signalisierte in dieser Szene, dass es auf ein lebendiges Tier blickt und war einigermaßen verwirrt.
Dass Boston Dynamics diese Kompetenzen auch auf humanoide Robotik übertragen hat, macht es nicht weniger beeindruckend bzw. (je nach Perspektive) beängstigend:
Eine Suche nach Boston Dynamics (insbesondere Youtube) fördert noch viele weitere beeindruckende Videos zutage, etwa neue Vierbeiner-Videos von Boston Dynamics WildCat:
Nun ist es so, dass Boston Dynamics bislang primär via DARPA vom Militär gefördert war und man daher keine zuverlässigen Informationen über die Technik hinter diesen Videos und die Reproduzierbarkeit der gezeigten Fähigkeiten bekommt. Es gibt Hinweise darauf, dass einzelne Szenen der beeindruckensten Videos von Boston Dynamics gegebenenfalls eher selten / einmalig so gut aussehen und so gut funktionieren.
Mit Googles Engagement ist aber auch hier die Hoffnung, dass Boston Dynamics Schritt für Schritt weniger vom Militär abhängen wird und daher auch mehr Informationen zur Technik und der Reproduzierbarkeit der Experimente publizieren darf. Für die Robotik-Szene wäre das sicherlich ein enormer Gewinn.
Google executives said the company would honor existing military contracts, but that it did not plan to move toward becoming a military contractor on its own.
Das klingt für mich nach einer etwas verklausulierten Aussage, dass Google zwar bestehende Verträge mit dem Militär noch erfüllen will (muss), Boston Dynamics aber sukzessive aus der Milotärrobotik zurückziehen will.
Gestern gab es einen Paukenschlag in der Robotik: Google gab bekannt, man habe sieben Robotikfirmen gekauft und habe vor, in Zukunft in Robotik zu investieren. Mit Meka Robotics and Redwood Robotics zum Beispiel hat man zwei nicht ganz unbekannte Firmen der Robotik gekauft, die sich auf humanoide Roboter und Arme spezialisieren.
Das ist insofern ein Paukenschlag, als die Robotik bislang eigentlich nur in der Industrierobotik, (Nachtrag: der Medizinrobotik) und dem Militär einen wirklich kräftigen Markt hat. Die Servicerobotik ist noch großteils von Forschung, Prototypen und nur vereinzelt kommerziell erfolgreichen Robotern wie dem Roomba, Poolreinigungsrobotern o. Ä. bestimmt.
Dass ein Unternehmen wie Google nun diesen Markt angreift (vorerst nur als moonshot-Projekt, also ein eher visionäres Unterfangen), könnte der Robotik in diesem Bereich gehörigen Schub geben. Mit Googles selbstfahrendem Auto haben sie schließlich schon gezeigt, dass sie auf diesem Feld durchaus zu ernsthaften Entwicklungen willens und in der Lage sind:
Und mit dem initialen Kauf von sieben Robotik-Unternehmen und dem ehemaligen Android-Chef Andy Rubin an der Spitze zeigt Google, dass sie es durchaus ernst meinen.
Ich bin gespannt, was da noch kommt. Ob dies die Robotiklandschaft (also die Servicerobotik, abseits der Industrie- und Militärrobotik) verändern kann/wird?
Der Oncilla ist verpackt und fertig für die Rückreise. Eingepackt in einem wasser- und stoßfesten Koffer, gemütlich in maßgeschneiderter Schamstoffeinfassung.
Gestern habe ich mich mit einem leeren speziellen Transportkoffer auf den Weg nach Lausanne in die Schweiz gemacht, um einen neuen Roboter abzuholen und nach Bielefeld zu bringen. Noch ist der Koffer leer, aber für den Rückweg wird mir das BioRob Lab der EPFL in Lausanne einen nagelneuen Oncilla in den Koffer legen. Gerne geben sie den selbstverständlich nicht her, aber so will es das AMARSi-Projekt. Und ich auch.
Hier der aktuelle Zustand des Oncilla-Roboters von heut morgen, noch auf dem Ständer und (noch) mit losen Kabelsträngen. Bis morgen ist Peter (im Bild) noch mit der finalen Verkabelung beschäftigt:
Hier ist ein Video der ersten Gehversuche (bzw. Trab-Versuche) eines Oncilla-Zwillings, das das Reservoir Lab aus Gent Anfang des Jahres gemacht hat:
Ich hole den Roboter persönlich ab, um gleichzeitig auch eine Einführung in die Hardware zu bekommen. Da ich selbst hauptsächlich mit Software arbeite, bin ich in Hardware-Fragen weitgehend unerfahren und benötige dringend einen Crash-Kurs in Inbetriebnahme und Wartung von Vierbeinern, damit ich unseren Oncilla nicht direkt bei den ersten Experimenten zerlege.
Gleichzeitig werden wir auch die Zeit nutzen, ein bisschen an der Control-Software zu hacken, was direkt vor Ort mit den Oncilla-Erschaffern einfacher ist als über größere Distanz. Ziel ist eine einfache API zu entwickeln, da Software und Hardware des Roboters (inklusive Simulator) in naher Zukunft vollständig Open Source sein sollen.
Am Donnerstag geht’s dann samt Roboter im Gepäck zurück zum CoR-Lab nach Bielefeld, der Spezialkoffer mit den Schaumstoffeinlagen verhindert dabei hoffentlich sämtliche Beschädigungen.
Und dann wartet die eigentliche Arbeit: dem Oncilla neue Tricks beizubringen!