Bereits Ende letzten Jahres hat die Robotik-Abteilung das DLR 1 gezeigt, dass der Humanoide Rollin‘ Justin ihm zugeworfene Bälle fangen kann. Eine beeindruckende Fähigkeit, setzt sie nicht nur schnelle Reaktion, sondern auch präzise Armbewegung und schnelles und präzises Zugreifen voraus. Hier kommt natürlich auch die Compliance der Arme zugute, die den Aufprall des Balles abfedern kann.
Vorgestern ist nun ein neues Video mit einer ähnlichen Demonstration aufgetaucht. Die Demo wird allerdings ungleich cooler und beeindruckender, da sich nun zwei Justins gegenüberstehen und gegenseitig den Ball zuwerfen. Sehr schick:
Seit heute steht fest: Der Spitzencluster 1 „Intelligente Technische Systeme“ aus Ostwestfalen-Lippe hat den Spitzencluster-Wettbewerb gewonnen und damit einen Spitzencluster zur Robotik und Automatisierung gewinnen lassen.
Dazu werden über die nächsten Jahre 40 Millionen Euro für 45 Forschungsprojekte in den Spitzencluster fließen, um einen „Innovationssprung von der Mechanik zu Intelligenten Technischen Systemen“ zu machen.
Die Liste der Partner in dem Spitzencluster liest sich durchaus stattlich und mit der Universität Bielefeld, dem CoR-Lab und dem CITEC, ist die Robotik stark vertreten. Die Themen Mensch-Maschine-Interaktion und Intelligente Sensorenim Projektplan sind dann auch klassische Themen der Robotikforschung.
Ich freu mich! Auf die Projekte, die da kommen werden.
Disclaimer: Ich studiere an der Universität Bielefeld und arbeite für das CoR-Lab.
Deutschland hat zwei neue Weltmeister. B-Human aus Bremen und NimbRo aus Bonn stehen zum Ende der Finals auf dem ersten Platz ihrer Ligen beim RoboCup 2011.
B-Human aus Bremen tritt seit 2008 mit den Naos (siehe rechts) in der Standard-Plattform-Liga an, in der alle Teams mit den gleichen Robotern spielen (lediglich die Software unterscheidet sich). Zum dritten Mal in Folge konnte B-Human nun den Wettbewerb gewinnen: 2009, 2010 und 2011. Eine wahrlich beeindruckende Bilanz.
Ähnlich beeindruckende Performance zeigte das Team NimbRo der Universität Bonn in der @Home-Liga. Frederic hatte mir schon im Vorfeld den Sieg von NimbRo in diesem Jahr angekündigt und darauf gewettet. Wer den Verlauf der Liga mitverfolgt hat weiß, dass der Sieg von NimbRo nicht nur deutlich sondern auch zu keiner Zeit wirklich in Gefahr war. Den finalen Punktestand kenne ich noch nicht, aber bei allen Zwischenständen, die ich gesehen habe, lag das Team deutlich vor dem jeweils Zweitplatzierten.
Glückwunsch also an beide Teams, die zusammen mit weiteren Sieger in den Junior-Klassen und vielen weiteren vorderen Plätzen deutscher Teams Deutschlands guten Ruf in der Robotik erneut bestätigen.
Das DFKI (Deutsches Forschungszentrum für küstliche Intelligenz) hat heute eine Pressemitteilung über die just gestarteten Roboter-Weltmeisterschaften veröffentlicht. Darin ist auch eine Auflistung verschiedener deutscher Teams und deren Ambitionen beim diesjährigen Wettbewerb enthalten. Durchaus lesenswert als Übersicht, auch wenn einige der 21 Teams von deutschen Universitäten und Forschungsinstituten in der Auflistung fehlen:
Mindestens drei der deutschen Teams twittern übrigens auch fleißig über den Fortgang der Wettkämpfe und haben dort auch im Vorfeld schon einige Einblicke in die die Vorbereitung gegeben:
Um generell hinsichtlich des RoboCup 2011 in Echtzeit auf dem Laufenden zu bleiben, empfiehlt sich ebenfalls Twitter. Zum einen der offizielle RoboCup-2011-Twitteraccount und zum anderen eine Suche nach dem #RoboCup-Hashtag:
In knapp drei Tagen, am kommenden Dienstag startet in Istanbul an der Grenze zwischen Europa und Asien die RoboCup-Weltmeisterschaft 2011. Auch ein Team aus Bielefeld, ToBi (Team of Bielefeld) ist wieder in der RoboCup@Home-Liga dabei.
Ich habe deswegen die Gelegenheit des letzten Robotik-Stammtischs genutzt, um mit Frederic Siepmann, dem Verantwortlichen für das Bielefelder Team, ein wenig über den RoboCup und die Vorbereitungen dafür zu sprechen:
Ich:Hey Frederic. Ihr habt ja im letzten Jahr in Singapur den siebten Platz gemacht. Welche Unterschiede und Verbesserungen in diesem Jahr an Eurem System gibt es im Vergleich zum Vorjahr. Und sind überhaupt die Aufgaben wieder die gleichen?
Frederic: In diesem Jahr ist im Prinzip der selbe Funktionumfang wie im letzten Jahr gefordert. Es gibt immer einige kleine Änderungen an Aufgaben, in denen sich im vergangenen Jahr Probleme herausgestellt haben oder die Regeln nicht klar genug formuliert waren. Es hat sich auch ein bisschen etwas an der Punktevergabe geändert, aber im Prinzip sind es die selben Aufgaben.
Daher ist der Unterschied bei uns zum letzten Jahr vor allem, dass damals viele Sachen einfach mit der heißen Nadel gestrickt waren. Das konnten wir jetzt mal etwas intensiver testen und stabilisieren. Im Rahmen der @Home-Liga gibt es auch immer die sogenannte Demo Challenge. Dafür wird immer ein Thema vorgegeben und dort kann man dann im Prinzip tun, was man will. Es muss nur irgendwie in dieses Demo-Konzept passen. In Singapur im letzten Jahr war ein Restaurant-Kontext vorgegeben. Das heißt, wir haben zum Beispiel viel gesehen, dass der Roboter Bestellungen entgegennimmt und den Leuten Getränke bringt; wie man sich das eben von einen Roboter im Restaurant vorstellt. In diesem Jahr ist das Thema Household Cleaning vorgegeben. Da haben wir jetzt bei den German Open noch nicht so sehr viel gesehen, aber man sah, dass viele Roboter versuchen, Gegenstände vom Boden aufzusammeln und in den Müll zu schmeißen …
Ich:Ich glaube, ich habe auch gesehen, wie einer der Roboter versucht hat, mit einem Lappen einen Tisch sauberzumachen …
Frederic: Ja, genau. Das waren wir.
Ich:Ach, das wart Ihr. Und das werdet Ihr auch in Istanbul zeigen?
Frederic: Ja, wir werden mit Sicherheit wieder Tischsäubern zeigen. Wie Du ja weißt, ist die Plattform bei uns ja etwas eingeschränkt, da der Arm nicht soweit herauskommt. Aber wir haben jetzt noch ein paar Extra-Gimmicks eingebaut, zum Beispiel dass der Roboter jetzt dynamisch die Flächen erkennen kann und man dem Roboter zeigen kann, wo er reinigen soll. Es ist für den Roboter natürlich schwierig zu erkennen, wie schmutzig eine Fläche ist. Wenn da Konfetti liegen ist das noch okay, aber bei Staub wird es schon schwierig. Man muss da noch etwas sehen, welche Szenarien da denkbar sind, aber im Prinzip passt das.
Ich:Ihr wart ja im April bei den German Open und habt glaube ich den dritten Platz gemacht …
Frederic: Nee, nach der Vorrunde waren wir zwar auf dem dritten Platz, sind dann im Finale aber noch von den b-it-bots abgefangen worden.
Ich:Ein vierter Platz, mit dem Ihr zufrieden wart?
Frederic: Ja, auf jeden Fall.
Ich:Ich nehme aber an, dass Ihr auch von dort noch Dinge mitgenommen habt, die noch zu verbessern sind?
Frederic: Ja. Die German Open – und vermutlich alle nationalen Vorentscheide – sind immer so ein bisschen ein erster Test Case. Da hat man dann normalerweise zum ersten Mal on site wirklich Zeit, das System intensiv zu testen. Die Studenten bekommen dann auch zum ersten Mal wirklich mit, wie das ist: Wenn es dann wirklich auf Kommando losgehen soll, hektisch ist und die Hardware überall herumfliegt usw. … von daher ist das ein super Testszenario, das würde ich auch nicht missen wollen.
Ich:Zum ersten Mal auch unter den echten Wettkampfbedingungen …
Frederic: Richtig! Man muss dann auch zum ersten Mal richtig in die Arena hereinfahren und dann stehen dort Objekte und Möbel herum, die man nicht erkennen kann. Man kann sich dann auch wirklich intensiv und mit viel Zeit um den Roboter kümmern, da ja dann auch das gesamte Team da ist. In der Uni mischen sich dann ja auch immer viele andere Dinge dazu. Das hat uns auch wieder ziemlich viel gebracht in diesem Jahr. Wir konnten viele Dinge für die weitere Arbeit in unserem Wiki festhalten: Dinge, die gut und Dinge, die nicht so gut gelaufen sind und die wir noch verbessern wollen.
Ich:Seit wievielen Jahren seit Ihr jetzt mit Eurem System beim RoboCup@Home vertreten?
Frederic: Tatsächlich erst seit 2009. Damals sind wir aus dem Stand auf den achten Platz gekommen, was ziemlich gut war. Im letzten Jahr sind wir dann wie gesagt Siebter geworden, dieses Jahr werden wir sehen, was passiert.
Ich:War das damals die gleiche Plattform wie in diesem Jahr?
Frederic: Ja gut, wir haben die seitdem natürlich etwas modifiziert, aber die Basis ist die gleiche geblieben. Wir hatten damals die neue Plattform bekommen und in dem Rahmen beschlossen, dass die Teilnahme an der @Home-Liga eine brauchbare Sache wäre. Diese Liga hat eben Anforderungen, die unserer sonstigen Forschung insgesamt schon recht ähnlich sind. Das erste Team hat natürlich erst einmal die meiste Arbeit, weil einige der Basiskomponenten einfach noch nicht für die Plattform zur Verfügung standen. SLAM zum Beispiel musste erst einmal darauf gebracht werden. Oder Objekterkennung. Das war zwar schon vorhanden, aber eben noch nicht auf dieses Robotersystem portiert. Das war viel Arbeit zu Beginn.
Ich:Kommen bei Euch denn jetzt eigentlich auch im Vergleich zur German Open noch weitere Features dazu?
Frederic: Stabilität ist natürlich auch ein Feature. (lacht) Wir haben aber tatsächlich auch noch ein wenig grundlegend an der Software gearbeitet. Zum Beispiel die Ansteuerung des Arms und die Objekterkennung verbessert. Das heißt, da können wir jetzt auch noch etwas mehr als bei den German Open.
Das klassiche Problem ist ja zum Beispiel, dass wenn man ein Objekt erkannt hat, man den Roboter erst einmal so positionieren muss, dass der Arm das Objekt überhaupt greifen kann. Das stellt sich im Moment noch etwas als Schwierigkeit heraus. Die Software haben wir schon, sie ist aktuell aber einfach noch nicht vollständig ins System integriert.
Ich:Also Frederic, ich nehme an, Deine letzten Wochen waren deutlich von der Arbeit für den RoboCup bestimmt?
Frederic: Das würde ich sofort unterschreiben, ja!
Ich:Das kostet ja insgesamt schon ziemlich viel Zeit, insbesondere natürlich in der Vorbereitung eines Turniers. Inwiefern, würdest Du sagen, profitiert da ein Institut oder vielleicht sogar Du als Wissenschaftler von?
Frederic: Super Frage! Also bei uns ist es ja tatsächlich so, dass ca. 90 Prozent der Teammitglieder jedes Jahr wechseln. Da kommen also jedes Jahr frische, neue Studenten, die an dem Roboter arbeiten wollen. Das ist mit Sicherheit auch etwas Besonderes von dem Bielefelder Team, was natürlich auch besondere Anforderungen an die Entwicklungsumgebung stellt. Wir machen das aber natürlich sehr gerne, weil wir dadurch sehr früh die Studenten mitnehmen können. Von der universitären Seite ist natürlich sehr spannend, dass wir die Studenten so sehr früh in unsere Software einführen können. Die können dann damit wirklich coole Sachen machen, wir haben zum Beispiel unheimlich viele studentische Abschlussarbeiten im Rahmen unserer RoboCup-Teilnahme. Außerdem kommen so auch immer wieder Studenten als Hilfswissenschaftler zu uns. Davon kann natürlich die Universität und das Institut ganz enorm profitieren. Einfach auch weil wir damit natürlich auch viel Manpower dazugewinnen.
Das System als solches, das wir in dem Rahmen entwickeln, und die Entwicklung, die man in der Kürze der Zeit damit macht, würde man wahrscheinlich sonst auch in der Form nicht hinbekommen.
Ich:… wegen der fokussierten Arbeit an einer lauffähigen und stabilen Version …
Frederic: Genau! Also, man mag mir da widersprechen, aber es ist sonst im universitären Umfeld auch nicht so häufig, dass so stark in Richtung eines Systems gearbeitet wird, das wirklich stabil auf einer Plattform läuft.
In wissenschlaftlicher Hinsicht ist der RoboCup immer durchaus zwiespältig diskutiert. Einige sagen, dass die Verfahren einfach schon seit Jahren bekannt sind und es im Prinzip nur darum geht, die schnellere Hardware zu haben. Zum Teil ist das sicherlich auch berechtigt und mag stimmen. Gerade beim Roboterfußball hört man das häufig.
Bei der @Home-Liga trifft das sicherlich nicht so sehr zu. Da lässt sich durch schnellere Hardware nicht so viel wettmachen, weil viele Probleme hier einfach auch noch nicht gelöst sind.
Ich:In der @Home-Liga passiert also auch noch mehr Forschung, würdest Du sagen? Weil es da auch konzeptionell noch mangelt?
Frederic: Die @Home-Liga ist auch einfach noch eine der jüngsten Ligen des RoboCup, ich glaube erst 2005 gegründet worden, und seitdem die am stärksten wachsende Liga. Und die Teilnehmer, ob jetzt Georgia Tech, University of Tokio, Osaka University, Bielefeld und einige andere … das sind Namen, die man durchaus auch im Forschungsumfeld viel hört.
Es sind einfach auch viele Probleme wirklich noch ungelöst. Daher würde ich schon sagen, dass wenn man Forschung in diesem Bereich macht – was Grundvoraussetzung ist – kann man da durchaus von profitieren. Auch, da man dadurch ja Systeme bekommt, mit denen man dann empirische Daten aufnehmen kann. Häufig hat man eben in der Robotik einzelne Komponenten, aber ohne lauffähiges Gesamtsystem kann man keine vernünftigen Tests machen. Das Problem haben wir nicht.
Ich:Du würdest also sagen, dass Du auch als Wissenschaftler davon profitierst?
Frederic: Vielleicht nicht so viel wie ich könnte, aber im Prinzip auf jeden Fall, ja.
Ich:Und ich nehme an, du würdest Studenten in der Robotik auch jederzeit empfehlen, an solchen Wettbewerben teilzunehmen, sofern die Möglichkeit an der Universität oder dem Institut besteht?
Frederic: In meinen Augen ist das das beste, was man machen kann. Das ist das echte Entwicklerleben und nicht die berühmte trockene Theorie, die einem ja sonst häufig in der Informatik vorgeworfen wird. Das einmal mitgemacht zu haben, ist auch wirklich ein Erlebnis. Kann natürlich auch sehr frustrieren sein, wenn es nicht funktioniert. Aber wenn man dann dazu beigetragen hat, einen Platz XY bei der Weltmeisterschaft zu machen und Sachen, die man selbst programmiert hat vor einem Publikum präsentieren kann und der Roboter räumt dann richtig ab … das ist einfach nur genial!
Ich:Okay, Frederic. Danke vielmals für den ausführlichen Einblick und viel Erfolg mit Team ToBi in Istanbul!
Frederic: Danke.
DasTeam ToBi bloggtübrigens auch fleißig über den Turnierverlauf und die Vorbereitungen.Frederic Siepmannist Diplom-Informatiker am Center of Excellence Cognitive Interaction Technology (CITEC) in Bielefeld und seit 2008 Teamlader des Team ToBi.
Knapp 30 Kilometer hat der Mars-Rover Spirit auf der Oberfläche des Mars zurückgelegt. Über sechs Jahre lang ist er aktiv gewesen, hat neue Felsformationen und Krater erkundet und unzählige neue Daten für die Forscher der NASA und aller Welt zu liefern. Ende Mai hat die NASA einen letzten erfolglosen Versuch unternommen, Kontakt mit dem Roboter aufzunehmen und hat am 25. Mai 2011 den Mars-Rover Spirit aufgegeben.
Spirit hatte sich bereits im April 2009 im Sand so sehr festgefahrenen, dass er sich nicht mehr herausfahren ließ. Unter der Kampagne Free Spirit versuchte das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA, der Betreiber der Mars-Rover, öffentlichkeitswirksam den Mars-Rover wieder loszufahren. In Laboren auf der Erde wurde eine exakte Kopie der Stelle nachgebaut, an der Spirit feststeht und mit einem Roboter-Double zahlreiche Manöver nachgestellt. Als dies auch bis Anfang 2010 keine Früchte trug beschloss man, den Rover fortan an stationäre Forschungsbasis zu verwenden. Dazu musste man ihn im festgefahrenen Sand noch derart bewegen, dass die Sonnensegel möglichst gut zur Sonne stehen, damit der Rover im damals kommenden marsianischen Winter genug Energie behielt, um die empfindliche Elektronik zu heizen.
Leider waren auch diese Versuche nicht erfolgreich. Wie die Statusmeldungen im Missionslogbuch der NASA zeigen, blieben jegliche Kontaktversuche über die letzten Monate erfolglos: Spirit Remains Silent at Troy.
Trotz des Missionsendes kann man die Leistung der NASA-Ingenieure nicht hoch genug schätzen. Erstens, da das Geschwistergefährt Opportunity weiter munter unterwegs ist, Daten sammelt und erst anfang diesen Monats, am 1. Juni, den wichtigen Meilenstein von 30 gefahrenen Kilometern eingerissen hat. Und zweitens aufgrund der unglaublichen Leistung, einen Roboter in einer realen Umgebung, außerhalb von Laboren und in diesem Fall sogar noch in einem weitgehend neuen und unerforschten Umgebung, über sechs Jahre semi-autonom zu betreiben.
Wer selbst mit Robotern arbeitet weiß, dass es selbst unter Laborbedingungen unendlich mühsam ist, eine kleine Demonstration des Roboters über wenige Minuten robust, stabil und reproduzierbar laufen zu lassen. Im Falle des Mars-Rovers ist diese Aufgabe in mehrere Größenordnungen schwieriger:
Die angepeilte Zeitspanne von 90 Tagen Laufzeit ist ungeheuer lang. Die tatsächliche Laufzeit von sechs Jahren (und wer weiß, wie lange Opportunity noch durchhält) ist unglaublich.
Der Roboter bewegt sich in der echten Welt, nicht unter Laborbedingungen. Das bedeutet widrige, unbekannte und sich verändernde Bedingungen. Hindernisse, die umfahren werden müssen, neue Situationen, auf die neu eingegangen werden muss, usw.
Nicht nur die unbekannten, selbst die gut bekannten Bedingungen des Mars sind widrig genug, um einem Robotiker die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben: Extrem schwankende Temperaturen, Sandstürme, herumliegende Felsbrocken, wechselnde Bodenbeschaffenheit und wechselndes Terrain.
usw. …
Insgesamt haben JPL und die NASA mit dieser Mission gezeigt, warum sie nach wie vor Weltspitze in der Raumfahrt sind und dass sie durchaus mit den Millarden Forschungsgeldern etwas anzufangen wissen.
Im letzten Jahr habe ich bereits zum Kinostart den Film Plug & Pray empfohlen. Vergangenen Freitag nun ist der Film Plug & Prayauf DVD erschienen (Affiliate-Link). Ein hoch-interessanter Dokumentationsfilm zur aktuellen Robotik-Forschung mit Ausschnitten aus Forschungsinstituten aus aller Welt. Immer wieder unterbrochen durch die interessanten, kritischen Ansichten des wunderbaren und leider inzwischen verstorbenen Joseph Weizenbaum.
Klare Kaufempfehlung!
Nachtrag: Regisseur Jens Schanze macht mich darauf aufmerksam, dass es auf der Film-Website http://www.plugandpray-film.de nicht nur eine DVD-Sonderedition mit Bonusmaterial und verschiedenen Sprachen gibt, sondern dort auch ein größerer Teil der Erlöse direkt an die Filemmacher fließt. Jens Schanze schreibt über die Sonderedition:
Plug & Pray DVD Special Edition – enthält bisher unveröffentlichte Szenen mit Joseph Weizenbaum, iCub und Robovie sowie ein exklusives Interview mit dem Regisseur Jens Schanze. Originalversion mit Untertiteln in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch
Also besser hier kaufen. Und hier nochmal der Trailer:
Nachdem der Roomba wegen seines verbrauchten Akkus in letzter Zeit gar nicht mehr fleißig war, fegt 1 er nun mit neuem Akku wieder fröhlich und arbeitswillig durch die Wohnung.
Der Akku war nicht ganz billig, immerhin knappe 70 EUR bei Amazon. Wenn ich mir allerdings den Füllstand des Staubbeutels nach der Akku-bedingten Auszeit ansehe, ist diese Ausgabe mehr als gerechtfertigt.
Außerdem: Ich habe gerade nachgesehen, angeschafft habe ich mir den Roomba im September 2009, also vor ca. anderthalb Jahren. Mit grob drei Reinigungsfahrten pro Woche bedeutet dies, dass der Akku vermutlich gute 200 Fahrten durchgehalten hat. Mit jeweils etwa zwei bis drei Stunden Fahrtzeit ist das als Akkulaufzeit doch ganz vertretbar.
Wie angekündigt findet auch in diesem Monat am letzten Donnerstag, also in der kommenden Woche am 26. Mai, ein Treffen des frisch gegründeten Robotik-Stammtisches statt. Dieses Mal werden wir uns im Ruhrgebiet im schönen Dortmund treffen. Als Lokalität haben wir das BAM Boomerang in Bahnhofsnähe ausgewählt, in dem für uns ausreichend Platz reserviert sein wird.
Wir freuen uns darauf, an die gesellige Atmosphäre des letzten Stammtisches und an die zahlreichen fachlichen und auch weniger fachlichen Gespräche anknüpfen zu können. Dieses Mal hoffentlich auch wieder mit einigen neuen Gesichtern aus NRW, dem Ruhrgebiet und Umgebung. Ein gutes Mittel dafür ist Mund-zu-Mund-Propaganda, deswegen bitte Ort und Termin fleißig an Robotik-Interessierte weiterleiten.
Mehr zum nächsten Stammtisch, inklusive Karte, gibt`s wie gehabt auf der Stammtisch-Seite (jetzt auch rechts in der Seitenleiste zu finden). Bitte nach Möglichkeit auch wieder ins Doodle eintragen.
Letzte Woche Donnerstag, am 28. April, traf sich eine mutige Gruppe Robotik-Interessierter aus NRW zur Gründung des Robotik-Stammtisches NRW. Insgesamt ein gutes Dutzent Teilnehmer aus Bielefeld und dem Ruhrgebiet besprachen sich gut speisend und trinkend sowohl fachfremd als auch zum Hauptthema des Stammtisches, wie die unten abgebildete Servietten-Skizze beweist (Thema war maschinelles Lernen in gemeinsamer Diskussion zwischen Dortmundern und Bielefeldern).
Anlass für erste vage Projektabsichten gab das mitgebrachte Maskottchen des ersten Treffens, ein RP6 (rechts im Bild), der möglicherweise bald mit Anbindung an ein Android-Phone aufgerüstet wird. Wissenschaftliche Kontakte wurden auch bereits erfolgreich geknüpft.
Insgesamt zeigten sich alle Anwesenden, mit denen ich gesprochen habe, sehr zufrieden mit dem ersten Treffen und haben sich einstimmig dafür ausgesprochen, das Treffen regelmäßigzu wiederholen. Und auch der einmonatige Rhythmus soll fürs Erste beibehalten werden, vorgesehen ist ab sofort der letzte Donnerstag jeden Monats. Das nächste Treffen ist auch schon geplant und wird am 26. Mai im Ruhrgebiet, in Dortmund stattfinden, um mehr Teilnehmer aus dem Ruhrgebiet und vielleicht sogar von außerhalb anzulocken. Die genaue Lokalität (natürlich zwecks bequemer An- und Abreise wieder in Bahnhofsnähe) wird noch verkündet. Hier werden wie immer Informationen zum nächsten Treffen zu finden sein und dort im Doodle kann man sich schon eintragen.
Ich freue mich schon auf das nächste Treffen und hoffe auch neue Teilnehmer zu sehen. Wie gehabt bitte ich alle Leser, dies an alle Robotik-Interessierte der Region weiterzugeben.