Weniger Unfälle durch Notbremsassistenten

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) will herausgefunden haben, dass Notbremsassistenten bis zu 20 Prozent aller Unfälle vermeiden können. Tritt der Fahrer durch die Warnung des Systems eine halbe Sekunde früher aufs Bremspedal als ohne Bremsassistent, reduziert sich die Unfallwahrscheinlichkeit bereits um ein gutes Drittel. 1

Autofahrer treten im Gefahrenfall häufig zu zaghaft auf die Bremse. ABS springt dadurch häufig nicht an und die maximale Bremswirkung wird nicht erreicht. Ein Notbremsassistent kann an dem Bremsverhalten des Autofahrers erkennen, dass Gefahr besteht und automatisch die notwendige Vollbremsung einleiten − und das sehr viel schneller als ein menschlicher Fahrer dies könnte. Je nach Fahrer kann damit eine Verkürzung des Bremsweges um 15 bis 40 Prozent erreicht werden.

Für LKW, bei denen Auffahrunfälle besonders dramatische Folgen haben können, hat die EU übrigens in diesem Jahr beschlossen, dass die Ausrüstung mit den Bremsassistenten ab 2013 Pflicht wird. 2 Für PKW gibt es zwar zur Zeit noch keine entsprechenden Pläne, die Zahlen, die der DVR nennt, zeigen aber, dass diese Form der Fahrerassistenz im Interesse jeden Autofahrers liegen dürfte.

[Linkdump] 16. Mai 2009

Robotische Links der letzten Tage.

Heise: Roboter sortieren, schweißen und fräsen in Kleinunternehmen

VDI Nachrichten: Roboter: Schritt für Schritt zum Lebensretter − Erdbeben als Orientierungspunkt für die Entwicklung von Rettungsrobotern

astronews: Raumfahrt-Robotik − Startschuss für neuen Schwerpunkt
Erste nationale Konferenz zur Raumfahrt-Robotik

LANline: Roboter soll sich bald durch die Tiefsee tasten
Unterwasser-Roboter mit Tastsinn

Spiegel Online: Mars-Roboter in Nöten − Mars-Roboter Spirit hat sich festgefahren

Welt Online: Rücksichtsvolle Roboter − Kraft- und Drehmomentsensorik

ad hoc news: Neuartiger Roboter für kleinere Unternehmen − Elastischer Roboterarm dem menschlichen Arm nachempfunden

iRobot steht möglicherweise vor Verkauf

iRobot, Hersteller von Robotern wie Roomba, Scooba und militärischen Robotern, steht möglicherweise vor einem Verkauf. Bei Yahoo Finance ist zu lesen, dass eine neue Reglung üppige Abfindungen für das Management von iRobot im Falle von Kündigungen nach einer Übernahme festlegt.

Möglicherweise darf das als Zeichen für eine nahende Übernahme durch einen großen Rüstungskonzern gelten. 1

Sechsbeiniger Campingroboter

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Croww 540 Camping-Roboter. Design: Christopher Gloning

Gizmowatch zeigt den Croww 540, ein Camping-Roboter erdacht von Designer Christopher Gloning. Die sechsbeinige Schreitmaschine trägt alles an Campingequipment in sich, was das verwöhnte Campingherz begehrt. Croww 540 kann darüber hinaus dem Camper durch schweres Gelände folgen und sich bei Bedarf zu einem sicheren Unterschlupf entfalten:

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Croww 540 stellt sich auf

Eine schöne Idee − geplant für das Jahr 2057 − die den geneigten Robotiker selbst in seiner Freizeit fernab jeglicher Zivilisation Roboter nicht vermissen lässt.

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Croww 540 aufbruchbereit

Via Botjunkie.

Roboter mit eigener Facebook-Seite

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Ibn Sina

Der humanoide Roboter „Ibn Sina“ des Interactive Robots and Media Lab (IRML) der Universität der Vereinigten Arabischen Emirate ist der erste mit einer eigenen Seite auf der social network website Facebook.

Der Roboter kann über Gesichter Personen zuordnen und soll Kontakte aus einem realen Gespräch auch auf Facebook finden und fortführen. Dies soll den Forschern zufolge dazu dienen, die Hemmschwelle zur Kommunikation mit Robotern weiter zu senken.

Its creators hope that embedding it in a social web will give rise to a sustainable friendship can grow up between man and machine.

BBC

Der Roboter soll sich dazu in den nächsten Monaten durch das Institut bewegen, Kontakt zu Menschen aufnehmen und versuchen, diese Kontakte bei Facebook zu finden. Das Facebook-Profil des Gegenübers soll der Roboter dann wiederum nutzen, um Themen für das weitere und kommende Gespräche zu finden.

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Ibn Sina ohne Verkleidung

Mehr zu Ibn Sina beim IRML.

Via BBC.

Nachtrag 6.11.2009: Golem hat einen Artikel und ein Video zu Ibn Sina.

Schwedischer Arbeit erhält Entschädigung wegen Verletzung durch einen Roboter

Vor zwei Jahren wurde ein schwedische Arbeiter einer Fabrik in Bålsta durch einen Roboter verletzt und erhielt nun durch ein Gericht eine Entschädigung von 25.000 schwedischen Kronen (ca. 2.200 Euro).

Der Arbeiter wollte einen Roboter überprüfen, der normalerweise schwere Steine hebt und eine Fehlfunktion hatte. Der Mann begab sich zur Kontrolle zu dem Roboter in der Annahme, ihn abgeschaltet zu haben, was offenbar nicht stimmte. Daraufhin griff der Roboter den Mann am Kopf, wie er sonst die Steine greift. Der Mann konnte sich zwar noch aus dem Griff befreien, trug aber gebrochene Rippen und mehrere Verletzungen davon.

Dass das Gericht dem Mann eine Entschädigung seitens der Firma zusagt, ist dem Mann einserseits zu gönnen, andererseits jedoch mehr als verwunderlich und möglicherweise auf ein zweifelhaftes Verständnis von Robotern zurückzuführen. Denn schließlich ist der Unfall hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass der Mann den Roboter vor dem Eingriff fälschlicherweise nicht abgeschaltet hatte. Wäre ein solcher Unfall an einer Fräsmaschine oder einer Kreissäge passiert, wäre dem Mann höchstwahrscheinlich zu Recht vorgeworfen worden, einfachste Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten zu haben. Eben ein Unfall durch menschliches Versagen.

Wieso also muss das Unternehmen eine Entschädigung zahlen, wenn ein Arbeiter durch eigenes Verschulden durch einen Roboter verletzt wird?

Via BotJunkie.

iRobot trotzt der Krise

Der US-amerikanische Roboterhersteller iRobot − bekannt vor allem für den Staubsaugerroboter Roomba − hat positive Zahlen für das erste Quartal 2009 gezeigt und trotzt damit der Krise. Die Zahlen sind sogar noch besser als ursprünglich erwartet.

Dementsprechend wurden Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr und die kommenden Quartale nach oben korrigiert. Grund dafür sind die gesteigerte Nachfrage nach Haushaltsrobotern (vor allem in Europa) und die Erwartung einer Vertragsunterzeichnung mit dem Defense Department der USA über rund 17 Millionen US-Dollar.

I am pleased to report first-quarter results significantly ahead of expectations on both top and bottom lines in a very challenging environment. We continue to see strong demand for our home robot products overseas

Colin Angle, CEO von iRobot

Alle Zahlen des ersten Quartals von iRobot gibt´s hier: iRobot Reports First-Quarter 2009 Results, 22 April 2009.

Via robotstocknews.

[Linkdump] 30. April 2009

Robotische Links der letzten Tage.

FAZ: Mag Ihr Roboter Cocktailpartys, Herr Parlitz? − Interview zu Care-O-bot 3

Spiegel Online: Evolution 3.0 − Wie Maschinen uns eines Tages versklaven könnten

Süddeutsche: Der Schatz im Stausee − Roboter fällen Unterwasserwälder

Heise: Mais oder Gras − Unbemannte Hubschrauber sollen Hanfplantagen aufspüren

Produktion: Rent-A-Robot − Mietroboter für den Mittelstand – ein neues Geschäftsmodell?

Wall-E-PC − Case Mod

Robot Hall of Fame 2009

Die Carnegie Mellon University hat die diesjährigen Rekruten der Robot Hall of Fame vorgestellt. Alljährlich werden dort fiktive und reale Roboter aufgenommen, die sich in besonderer Weise hervorgetan haben.

In diesem Jahr wird folgenden Robotern diese Ehre zuteil:

  1. NASA Mars-Rover Spirit und Opportunity 1 – Die beiden US-amerikanischen Mars-Rover, die sowohl in ihrer Lebensdauer als auch in den daraus erhaltenen Ergebnissen alle Erwartungen weit übertroffen haben. Zwei wahre Kämpfer, die beeindruckend den wideren Bedingungen des Mars trotzen.
  2. iRobot Roomba 2 – Der bislang populärste und erfolgreichste aller Haushalts-/Serviceroboter. Seit 2002 wurde er über 2,5 Millionen mal verkauft und saugt seitdem weltweit fleißig die Böden seiner Käufer.
  3. DaVinci Medical Robot 3 – Ein Medizin-Roboter für minimal-invasive Operationen; bereits über 200-fach im Einsatz. Der Roboter macht nichts eigenständig, sondern überträgt die Bewegungen des Chirurgen in winzige und präzise Bewegungen mit Werkzeugen, die über lediglich 1 cm große Löcher in das Innern des Patienten eingeführt werden und dort operieren.
  4. Huey, Dewey und Louie – Die drei Roboter aus dem Film Lautlos im Weltraum (Originaltitel Silent Running) aus dem Jahr 1971.
  5. T-800 Terminator – Der von Arnold Schwarzenegger gespielte Terminator aus dem ersten Terminator-Film von 1984. Endlich in diese Liste aufgenommen, Hasta la vista, baby!

Glückwunsch!

Erneut überwiegen (zu Recht) die realen Roboter den fiktionalen Ausgezeichneten. 2008 waren Raibert Hopper, NavLab 5, LEGO Mindstorms und Lt. Cmdr. Data ausgezeichnet worden.