Im Jahr 2004 hat die NASA die Space Elevator Games (eigentlich Strong Tether and Power Beaming Competition) zum Bau eines Weltraum-Fahrstuhls ausgeschrieben. Am gestrigen Freitag, den 6. November, wurde zum ersten Mal die vorgegebene Aufgabe erfüllt und das ausgeschriebene Preisgeld eingestrichen. Die Aufgabe:
Die Idee ist es, in (ferner?) Zukunft nicht mehr Trägerraketen mit aberwitzigem Treibstoffverbrauch Satelliten, Sonden und Teile von Raumstationen ins All befördern zu lassen, sondern einen Weltraum-Fahrstuhl zu bauen. Dieser Fahrstuhl besteht aus einem gespannten Seil und einem roboterähnlichen Gebilde, das dieses Seil hochklettert. Mit Energie versorgt durch eine externe, bodengebundene Energiequelle. Solarenergie ist nicht erlaubt. 1
… that they cannot have any energy stored on-board. Since direct solar conversion is specifically not allowed, they must also build a system to transfer power from the ground to the vehicle.
Für den Wettbewerb gibt es vorerst nur ein 900 Meter langes Seil, das von einem Helikopter hochgezogen und gespannt wird.
LaserMotive aus Seattle, eigens für diesen Wettbewerb gegründet, ist es nun zum ersten Mal geglückt, den ersten vorgegebenen Schritt zu gehen und mit dieser Technik das Seil hochzuklettern – in 3 Minuten und 48 Sekunden. Als Preisgeld für den erfolgreichen Versuch erhielt LaserMotive 900.000 US-Dollar; wären sie 48 Sekunden schneller gewesen, hätten sie sogar 2 Millionen US-Dollar eingestrichen. Hier das Video des Kletterns (etwas langatmig, da die Live-Aufnahme des Versuchs):
Das Gefährt von LaserMotive ist übrigens vor dem erfolgreichen Versuch nie höher als 25 Meter geklettern. Es wird mit Energie versorgt durch einen externen, bodengebundenen Laser, der auf die Photovoltaikzellen an der Unterseite des Gefährts gerichtet ist. Der Laser wurde für die 900-Meter-Strecke mit einer Energieabgabe von 400 Watt betrieben.
Um die Strecke in unter 3 Minuten zu schaffen, hätte das Gefährt übrigens im Schnitt mit mindestens 5 Metern pro Sekunde, also 18 Stundenkilometern, das Seil vertikal hochsausen müssen.
Bis es tatsächlich Weltraum-Fahrstühle gibt (sollte es sie jemals geben), wird es dennoch noch eine gute Weile dauern. Erstens besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen den gekletterten 900 Metern und der Strecke, die zurückzulegen ist, um der Erdgravitation einigermaßen zu entschwinden. Zweitens dürfte es noch gehörige Anstrengungen und Forschungen benötigen, um das für den Aufzug notwendige Seil zu konstruieren.
Via Planet Robotics.