Robotik bei twitter

Auf Twitter finde ich regelmäßig deutschsprachige, robotische Fundstücke: Beiträge in anderen Robotikblogs, interessante Twitter-Accounts zur Robotik, Artikel über Roboter, Meinungen und Kommentare. Diese teile ich neben eigenen Kommentaren auf Twitter unter dem handle @robotik. Hier zum Beispiel meine letzten (re-)tweets:

Innenminister #Reul bei der Eröffnung des Innovation Lab über den hundeähnlichen Laufroboter Spot: „Niemand sagt, den brauchen wir jetzt akut; aber wir testen hier, in welchen Bereichen der Roboter uns in der Zukunft nutzen könnte.“ @landnrw

@SZ @NotMyRobots You have made a mistake in the image selection, "Robo-Advisor" are 1) certainly not male humanoid robots. 2) These would have certainly also no headset on and 3) would need these also no laptop for their "work" ; )

...und hier kommen die Ergbenisse aus der Dezember-Befragung: Wir haben unseren Befragten (n=1015) vier Bilder vorgelegt und gefragt: "Welches der folgenden Bilder entspricht am ehesten ihrer Vorstellung von Künstlicher Intelligenz?"

„Denkender“ Lego-Roboter navigiert sich selbständig aus Labyrinth https://t3n.de/news/denkender-lego-roboter-navigiert-durch-labyrinth-1438833/?utm_source=twitter.com&utm_medium=social&utm_campaign=social-buttons via @t3n

#Xenobots: Von KI entworfene winzige Bioroboter können sich nun vervielfältigen:
https://www.heise.de/news/Xenobots-Von-KI-entworfene-winzige-Bioroboter-koennen-sich-nun-vervielfaeltigen-6279786.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
#robotik #roboter

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Es lohnt sich, dem Account zu folgen, da die Schlagzahl dort deutlich höher ist als hier im Blog. Ich versuche dort, einen guten Überblick darüber zu vermitteln, was gerade in der – insbesondere deutsch-sprachigen und europäischen – Robotik so abgeht.

Einen noch reichweiten-stärkeren und internationaleren Twitter-Account betreibe ich übrigens unter dem handle @planetrobotics. Der ist in englischer Sprache und hat, anders als der @robotik-Account, keinen europäischen Fokus.

Gerne folgen und weitersagen!

Neues Gewand

Zum Jahresstart 2020 hat botzeit ein neues, moderneres Gewand bekommen. Es war an der Zeit, denn die bisherige Version lief auf einer relativ exotischen und mittlerweile veralteten Software. Diese wurde nicht mehr gewartet und ließ ohnehin schon immer viele Features vermissen, die die jetzt genutzte Blogsoftware – WordPress – bietet.

neuer botzeit-header

Fast 12 Jahre ist dieses Blog jetzt alt. Gegründet 2008, als Roboter und Robotik, abgesehen von wenigen Ausnahmen wie ASIMO, noch nicht wirklich breit wahrgenommen wurde. Selbst ROS, die mittlerweile omni-präsente Roboter-Softwareplattform, war zu dem Zeitpunkt gerade erst erschaffen worden und noch in den Kinderschuhen. Damals war Robotik noch ein Nischenthema, heute sind Roboter in den Nachrichten präsent und viele von Euch haben wahrscheinlich selbst Roboter (Staubsauger, Spielzeuge, …) zuhause.

An diesem Blog haben sich sonst durch die Umstellung im Wesentlichen nur ein paar der Links geändert. Für die wichtigen Links sind aber Weiterleitungen eingerichtet, so dass alte Links noch länger funktionieren sollten. Wer den Feed des Blogs abonnieren möchte, finden diesen fortan hier. Neu dazugekommen ist, dass sich auch einzelne Kategorien und Schlagworte (Tags) abonnieren lassen, wenn man übers Menü oben in die Kategorien springt oder der tag cloud in der Seitenleiste zu den Schlagworten folgt.

Unsere Hoffnung ist, dass mit der neuen Software und der damit einhergehenden einfacheren Bedienung auch die Aktivität in diesem Blog wieder etwas steigt. Das haben wir uns zumindest so vorgenommen. Wie die folgende Grafik zeigt, ist die Aktivität (Anzahl Blogbeiträge pro Jahr) in den letzten Jahren nämlich auch dramatisch niedrig. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass Bloggen während des Studiums einfacher war als parallel zu Arbeit und Familie. Wir wollen es aber trotzdem ändern. Genug spannende Entwicklungen in der Robotik gibt es nämlich immer noch!

Anzahl der jährlichen Blogbeiträge
Anzahl der jährlichen Blogbeiträge von 2008 bis heute.

Delta-3D-Drucker AnyCubic Kossel

Man kann ja bekanntlich nie genug Roboter haben, weswegen ich mein loses Interesse an 3D-Druckern kürzlich genutzt habe, mir einen besonderen solchen schenken zu lassen. Auch wenn es 3D-Drucker nämlich in langweiliger, und schon zusammengebauter, Kastenform zu kaufen gibt, hatte ich meine Augen auf einen Delta-Drucker geworfen. Geworden ist es dann der AnyCubic Delta Kossel Plus. Das ist nämlich nicht nur ein Delta-Roboter zum Drucken, sondern außerdem ein Bausatz. Den zusammen zu basteln hat mich vorgestern Abend beschäftigt, was allerdings eine gewollte und sehr schöne Abendbeschäftigung war:

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Das Grundgerüst

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Einer der drei Schlitten, die die Arme halten und bewegen

Heute dann habe ich mich ganz grundsätzlich mit Slicern auseinandergesetzt und zu meiner großen Überraschung bereits ein erstes anständiges Modell drucken können. Das Modell, natürlich, der 3D-Testdruck-Klassiker 3DBenchy. Wenn man sieht, wieviel beim Druck in Bewegung ist, alle drei Arme sind in konstanter und teils ruckartiger Bewegung, um den Druckkopf zu manövrieren, bin ich wirklich erstaunt, wie präzise und sauber schon der erste Druck geworden ist:

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Mein erster Druck: 3DBenchy

Und der Drucker ist einfach extrem cool anzusehen!

Beim Druck ist alles in Bewegung.

Auch wenn es sicherlich robustere 3D-Drucker gibt macht es wirklich Spaß, dem Delta-Drucker bei der Arbeit zuzusehen. Die Entscheidung für diesen Drucker werde ich glaube ich nicht bereuen, zumal die Inbetriebnahme unter Linux absolut problemlos verlief.

(Ja, das Video ist bescheiden, aber es kommen sicherlich in den nächsten Wochen bessere Videos. Ich werde sicherlich noch das ein oder andere Roboterfigürchen drucken.)

Zufallsfund: Papier-Roboter zum Selberbauen

Gerade durch Zufall gefunden: die Websites eborg3.com und paperrobots1999.com. Die Websites bieten zig Bastel-Anleitungen für Papierroboter kostenlos zum Herunterladen und selbst Ausdrucken.

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Papier-Roboter zum Ausdrucken

Vielleicht etwas für die verregnete und verscheite Zeit dieser Tage.

Selbstbau-Papier-Roboter gefunden via Hamburger Liebe.

Willow Garage veröffentlicht ROS 1.0

Willow Garage hat nach über zwei Jahren Entwicklung das erste Major-Release – ROS 1.0 – seines Open-Source-Betriebssystems für Roboter freigegeben.

Willow Garage, das Unternehmen, das zur Zeit auch für die Entwicklung von der quelloffenen Vision-Library OpenCV verantwortlich zeichnet, hat darüber hinaus auch eine Reihe von Libraries in der Version 1.0 freigegeben, die in Kombination mit ROS den Betrieb eines Roboters erlauben.

Dabei handelt es sich sowohl um Core-Libraries für das Eigenmodell des Roboters und allgemeine Visualisierung, als auch um Hardware-Treiber für Sensoren und Eingabe-Geräte, Tools für Navigation und SLAM und vieles mehr.

Hat schon jmd. Erfahrungen mit ROS gemacht? Lässt sich das einfach für Roboter nutzen? Ich überlege seit längerer Zeit, mal meinen RP6 damit zu betreiben, bin aber bislang nicht über die bloße Idee hinaus gelangt.

Einführung in ROS

Asimovs Roboter-Gesetze überarbeitet

Isaac Asimov ist bekannt für seine drei Roboter-Gesetze, die er 1942 in seiner Geschichte Runaround erstmals erwähnte:

  1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen wissentlich verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen (wissentlich) Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel 1 kollidieren.
  3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel 1 oder 2 kollidiert.

Noch sind Roboter (ist die künstlich Intelligenz) noch nicht weit genug, dass sie eigene Entscheidungen treffen. Diese Gesetze sind also nach wie vor rein fiktional. Mit den Fortschritten in der Robotik und der künstlichen Intelligenz der letzten Jahre … nein … mit den absehbaren Fortschritten in den nächsten Jahren … nein … mit den möglichen, zukünftigen Fortschritten in dem Bereich der künstlichen Intelligenz kann es Sinn machen, diese Regeln für ihren realen Einsatz vorzubereiten, meint David Woods, Robotiker an der Ohio State University. Er sagt, die zunehmende Faszination für immer eigenständigere Roboter führt mitunter dazu, dass ihnen mehr und mehr Entscheidungen überlassen werden – was böse Folgen haben kann.

Woods und seine Kollegen schlagen daher eine Abwandlung der drei Asimov-Regeln vor, die den Schaffer mehr in die Verantwortung nimmt. Frei übersetzt:

  1. Menschen dürfen keine Roboter einsetzen, die nicht die höchsten rechtlichen und fachlichen Standards bzgl. Sicherheit und Ethik mitbringen. („[…] says that humans may not deploy robots without a work system that meets the highest legal and professional standards of safety and ethics.“)
  2. Roboter müssen Menschen gemäß ihrer Stellung gehorchen. Es gibt eine Gruppe von Menschen von denen Roboter Befehle entgegennehmen. („[…] requires robots to respond to humans as appropriate for their roles, and assumes that robots are designed to respond to certain orders from a limited number of humans.“)
  3. Roboter sind selbstständig genug, um ihre eigene Existenz zu schützen, solange dies nicht mit Regel 1 oder 2 kollidiert. („[…] proposes that robots have enough autonomy to protect their own existence, as long as such protection does not conflict with the first two laws and allows for smooth transfer of control between human and robot.“)

Woods empfiehlt außerdem, dass sich Robotiker in dieser Hinsicht an der NASA orientieren sollten, die z. B. Regel 3 schon erfolgreich einsetzt. Die Marsrover sind nur begrenzt selbstständig, in dem Sinne, dass sie jeden Tag erneut die Anweisungen entgegennehmen, was sie als nächstes zu tun haben. Sie sind aber selbstständig genug, über keine Klippe zu fahren, solange die NASA-Ingenieure ihnen nicht die explizite Anweisung dazu geben. Dies dürfte unter Anderem daran liegen, dass sich die NASA nicht leisten kann, mit ihren Robotern unvorsichtig umzugehen. Sei es, ihnen zu viel Kontrolle zu überlassen und diese gegebenenfalls zu verlieren, oder sei es, ihnen zu wenig Kontrolle zu überlassen und damit zu riskieren, dass sie versehentlich von den NASA-Ingenieuren ins Verderben manövriert werden. Man wird eben vorsichtiger im Umgang mit Robotern, wenn Reparatur oder Ersatz mehrere Millionen Kilometer und Milliarden Dollar entfernt sind.

Via MSNBC.

IEEE-Ranking der Patentanmeldungen 2007

IEEE, das Institute of Electrical and Electronics Engineers, hat eine internationale Rangliste der Patentanmeldungen von Ingenieursunternehmen angefertigt. Grundlage sind die US-Patentanmeldungen im Jahr 2007, die jedoch nicht nur in ihrer Anzahl in die Wertung eingehen, sondern nach ihrem wirtschaftlichen Wert gewichtet sind.

In der Kategorie Automotive schafft es mit Bosch erst auf dem neunten Platz ein deutsches Unternehmen in die Liste.1 Angeführt wird die Liste noch von dem US-Autobauer General Motors, für den die Zukunft weniger rosig aussehen dürfte, als diese Zahl nahelegt. Das Ranking bestimmt die sogenannte Adjusted Pipeline Power, eine Verrechnung der absoluten Anzahl von Patentanmeldung mit einigen Gewichtungen − laut IEEE ein Maß für die gesamte „Patent-Power“ eines Unternehmens.

Die Automotive-Liste stellt sich wie folgt dar:

PlatzUnternehmenAnzahlAPP2
1General Motors Corp., USA544839
2Nippondenso Co., Japan899792
3Toyoto Motor Corp., Japan515668
4Ford Motor Co., USA354559
9Robert Bosch, Germany631235

Die vollständige Liste der Top 20 findet sich hier in der Kategorie
„Automotive & Parts“.

Robot Hall of Fame 2008

Im Jahr 2008 wurden von der Carnegie Mellon University vier weitere – reale oder fiktionale – Roboter in die Robot Hall of Fame aufgenommen:1

  1. Raibert Hopper2 – Ein einbeiniger Roboter des MIT Leg Laboratory aus dem Jahr 1983, der auf seinem einem Bein umhersprang und dabei mit einfacher Sensorik und Aktorik verstand, das Gleichgewicht zu halten.
  2. NavLab 53 – Eine Plattform des Robotik-Instituts der Carnegie Mellon University aus dem Jahr 1995 für Experimente mit autonomem Fahren und Navigieren. Der Pontiac beherrschte unter anderem bereits autonomes Spurhalten, Querregelung und Kurvenwarnung.
  3. LEGO Mindstorms4 – LEGO Mindstorms ist sowohl Spielzeugroboter als auch beliebte Standardplattform für Forschung und Lehre. LEGO Mindstorms wurde von LEGO in Zusammenarbeit mit dem MIT entwickelt.
  4. Lt. Cmdr. Data5 – Lieutenant Commander Data ist der einzige fiktionale der diesjährigen Rekruten der Robot Hall of Fame. Data ist der Android aus der Serie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert und einigen Star-Trek-Filmen.

Glückwunsch!