Welchen Staubsaugerroboter?

Ich bin nach wie ganz begeistert von meinem Roomba 560, den ich mir vor etwa anderthalb Jahren zugelegt habe und der ja jetzt auch wieder voll einsatzfähig ist. Welchen Staubsaugerroboter sollte ich mir denn jetzt zulegen, wenn ich mir einen neuen kaufen wollte? Sollte ich beim Roomba bleiben? (mein Modell, den 560, gibt es ja nicht mehr, aber entsprechende Nachfolgermodeller) Oder gibt es mittlerweile bessere Modelle mit ähnlichem Preis-/Leistungs-Verhältnis?

Ich frage nicht (primär) für mich, sondern für ein Freundin, die mich danach gefragt hat.

Also: Gibt es gute Alternativen zum Roomba? Ich bin für alle Tipps, Erfahrungsberichte und Kommentare dankbar. Welche Modelle kommen in Frage?

PS: Die Kommentarfunktion ist im Moment offenbar defekt. Ich arbeite dran. Bis dahin Kommentare auch einfach per mail an botzeit@ohmpage.org

[Linkdump] Robotik als Religion, Staubsaugerroboter und Google

Lange habe ich keine Linksammlung mehr eingestellt, dafür kommen hier aber ein paar wirklich tolle Artikel der letzten zwei Monate: Ein Interview, religiöse Robotik und ein Staubsaugerroboter in der echten Welt …

  • Tauchroboter „Ferngesteuerte Roboter […] können zur Erschließung neuer Ölfelder vor den Küsten eingesetzt werden“. Ein Beitrag im aktuellen Kontext der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zum Einsatz von Tauchrobotern, die zwar Vorteile bieten und tiefer tauchen können als Menschen, aber zum Teil auch achtköpfige Bedienungsmannschaften erfordern.Baumarkt in der Tiefe(Süddeutsche, Alexander Stirn, 19. Juni 2010)
  • Robotik als Religion In der New York Times schreibt Jaron Lanier von der University of Southern California einen Artikel unter dem bezeichnenden Titel The First Church of Robotics, die erste Kirche der Robotik. „The influential Silicon Valley institution preaches a story that goes like this: one day in the not-so-distant future, the Internet will suddenly coalesce into a super-intelligent A.I. […] it will become alive in the blink of an eye, and take over the world before humans even realize what’s happening.“The First Church of Robotics(New York Times, englisch, Jaron Lanier, 9. August 2010)
  • Haushaltshilfe Für Welt-Online macht Familienvater Clemens Wergin den Test, einen Staubsaugerroboter in die Familie und den Haushalt einzuführen. Ausgesucht hat er sich einen von Samsung, weil dieser der Intelligenteste sei, mit seinem
    „Visionary Mapping System“ und der „beeindruckende[n] Zahl von Sensoren“. Der Test ist interessant zu lesen, weil er zeigt, wo Roboter nach wie vor scheitern: In der echten Welt, in der Kabel und andere Gegenstände rumliegen und in der der Roboter von Menschen bedient wird, die nicht an der Programmierung beteiligt waren oder geschult wurden. Unterhaltsam zu lesen.Saugroboter – im Bewährungstest knapp gescheitert(Welt Online, Clemens Wergin, 27. Juni 2010)
  • Interview Der US-Politologe Peter W. Singer (siehe Buch-Review Wired for War) sieht in Militärrobotern eine ähnlich große Veränderung für die Kriegsführung – und eine ähnlich unkalkulierbares Risiko – wie durch die Atombombe. Matthias Kolb führt mit ihm für die Süddeutsche ein Interview.Wenn Roboter das Schlachtfeld übernehmen(Süddeutsche, Matthias Kolb, 12. August 2010)
  • Google hat die deutsche Firma Microdrones gekauft, die zivile ferngelenkte Drohnen entwickelt. Die Spekulationen schießen seitdem – gerade im Zusammenhang mit der aktuellen StreetView-Debatte – aus dem Boden. Spekuliert wird unter anderem über detailliertere Aufnahmen oder sogar Live-Aufnahmen von wichtigen Plätzen.Google dementiert Berichte über geplanten Drohnen-Einsatz(Spiegel Online, Frank Patalong, 9. August 2010)

Über Hinweise zu lesenswerten Artikeln freue ich mich jederzeit. Entweder per Kommentar oder per E-Mail an botzeit@ohmpage.org

robosauger.com: Nachtrag bzgl. Kundenservice

Letzten Monat habe ich über die Website robosauger.com berichtet, die aktuell mit viel Einsatz für sich wirbt. Ich hatte mich damals kritisch geäußert und kommentiert, dass Amazon bisweilen günstiger ist und auch in Sachen Kundenservice nur schwer an Amazon vorbeizukommen sein dürfte.

Zumindest letzteres ist gegebenenfalls nicht haltbar, wie eine E-Mail von Geschäftsführer Stefan Riepl an dieses Blog andeutet. Er schreibt mir (ich zitiere hier sein Einverständnis voraussetzend) :

Zu unserem Kundenservice möchte ich […] anmerken […]: 1. Jeder Kunde erhält eine selbst erstellte Reinigungsanleitung dazu. Dort wird z. B. auch er­klärt, wie wichtig es ist, auch die Seitenbürste abzuschrauben und zu rei­ni­gen. 2. Käufer vom Roomba 581 haben die Möglichkeit, einen Woh­nungs­grund­riss per Mail einzureichen, wir zeichnen dann die optimalen Positionen der „Leuchttürme“
ein. 3. Alle Käufer werden automatisch nach sieben Tagen kontaktiert und es wird nachgefragt, ob Fragen aufgetaucht sind. 4. Wir legen unseren Kunden ein Stück selbstklebenden Klettverschluss bei. (Dieser kann als Bumperschutz aufgeklebt werden)

Stefan Riepl, Geschäftsführer bei robosauger.com

Das mit den persönlich auf den Wohnungsgrundriss optimierten Leuchtturm-Positionen finde ich eine nette Idee, selbst wenn das auch für den Kunden eine relativ machbare Aufgabe ist. Und auch die restlichen Punkte zeigen, warum man sich ggf. für einen spezialiserten Einzelhändler entscheiden wollen könnte.

Auch wenn ich mich nach wie vor in diesem Belang wohl rein nach dem Preis entscheiden würde, ist dies zumindest ein Punkt, den man bei einem Kauf übers Internet mit einbeziehen kann. An Erfahrungen mit dem Shop bin ich unabhängig davon weiterhin interessiert. Ob per Kommentar oder per E-Mail.

robosauger.com mit einer Blog-Kampagne

robosauger.com scheint im Moment eine Menge Dampf machen zu wollen. Seit Tagen tauchen in meinen Feedreadern unzählige Blog-Beiträge auf, die über die Vorzüge der Website von RoboSauger berichten. Dort kann man Roboter-Staubsauger und -Wischer kaufen, vornehmlich den iRobot Roomba und Scooba, wie mir scheint.

Das plötzliche Auftreten der zahlreichen Beiträge ist allerdings kein Zufall, robosauger.com hat – wie ein Hinweis zuoberst der Beiträge zeigt – bei Trigami eine Blog-Kampagne losgetreten, die Blogger für die Beiträge entlohnt. Ich erinnere mich, auch für diesen Blog eine Anfrage von robosauger.com bekommen zu haben.

Ich habe mich damals aus zwei Gründen dagegen entschieden. Erstens will ich, dass dieser Blog weitestgehend werbefrei bleibt (und vor allem frei von als Artikel getarnter Werbung). Ich hatte allerdings überlegt, trotzdem über die Website zu schreiben, wenn sie gut ist. Dort kam zweitens ins Spiel, denn die Website scheint mir zum Einen nicht besonders übersichtlich, zum Anderen kann ich keine Preisvorteile gegenüber anderen Shops erkennen. Amazon zum Beispiel ist beim Roomba in der Regel sogar günstiger und ebenfalls versandkostenfrei.

Hat jemand schon Erfahrungen mit der Website und kann Vorteile benennen? Auch in Sachen Kundenservice dürfte sich nämlich nur schwerlich an Amazon vorbeikommen lassen.

Aber ich lasse mich gerne überzeugen.

50 Jahre in der Robotik

Vom 3. bis zum 8. Mai treffen sich Robotik-Experten aus aller Welt zur wohl bedeutensten Konferenz auf diesem Gebiet: der International Conference on Robotics and Automation (ICRA). Sie findet in diesem Jahr in Anchorage in Alaska unter dem Oberbegriff „50-Years of Robotics“ statt. Auch Botzeit blickt diesem Jubiläum entgegen.

Das US-Patent mit der Nummer 2988237 ist auf den 13. Juni 1961 datiert. Es beschreibt die Erfindung eines elektromechanischen Apparates zur Handhabung von Werkstücken durch George Charles Devol. George Devol wird damit heute auch der Erfinder des weltweit ersten Industrieroboters genannt. Bislang erfolgte die Handhabung von Werkstücken zwischen benachbarten Förderbändern laut Patentschrift vornehmlich manuell oder mithilfe von Nockensteuerungen. Der Roboter verband die Vorteile beider Varianten. Er war genau wie die manuelle Arbeitskraft flexibel für wechselnde Aufgaben einsetzbar. Zugleich erlaubte er aber auch eine Automatisierung monotoner, ständig wiederkehrender Prozesse.

Ein halbes Jahrhundert später lassen sich Roboter aus der industriellen Fertigung nicht mehr wegdenken. Auf der Hannover Messe und der Automatica präsentieren zahlreiche Roboterhersteller ihre Produkte. Die wachsende Verfügbarkeit und der sinkende Preis von Hardwarekomponenten ermöglichen heute den Einsatz von Robotertechnologie darüber hinaus in der Medizintechnik, in der Brand- und Kampfmittelbekämpfung, bei der Inspektion von Bauwerken und sogar der Erkundung ferner Planeten. Der Fortschritt geht so schnell voran, dass es schwierig wird, passende Begriffe für alle Formen bereits existierender Roboter zu finden. Es bleibt spannend zu verfolgen, was die kommenden 50 Jahre an Entwicklungen bringen werden. Die jüngste Vergangenheit macht deutlich, dass dringender Bedarf besteht, neben der Technologie, die Beantwortung ethischer Fragestellungen in der Robotik voranzutreiben. Die ersten Roboter finden bereits heute Einzug in unsere Wohnungen. Sie nehmen beispielsweise in Form eines Staubsauger-Roboters erste Aufgaben im Haushalt war. Wer sich mit Robotik beschäftigt kennt, vielleicht auch die Bitte von Bekannten und Verwandten doch endlich einen Roboter zu bauen, der die Spühlmaschine einräumt oder die Wäsche bügelt.

In diesem Sinne möchten wir anlässlich des bevorstehenden Jubiläums einladen, diesen Blogeintrag mitzugestalten. Wenn Ihr auf Eurem Weg durchs Web über diese Zeilen lest und euch die Bitte nach dem Geschirr-Roboter oder dem Bügel-Roboter bekannt vorkommt, dann hinterlasst doch kurz einen Kommentar auf dieser Seite. Gleiches gilt für Erfahrungen aus dem eigenen Alltag. Was ist euch lästig im Haushalt und könnte auch ruhig ein Roboter erledigen?