Kauftipp: Plug and Pray auf DVD

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Plug&Pray auf DVD

Im letz­ten Jahr habe ich bereits zum Ki­no­start den Film Plug & Pray empfohlen. Ver­gan­ge­nen Frei­tag nun ist der Film Plug & Pray auf DVD erschienen (Affi­liate-Link). Ein hoch-in­te­res­san­ter Do­ku­men­ta­tions­film zur ak­tu­el­len Ro­bo­tik-For­schung mit Aus­schnit­ten aus For­schungs­in­sti­tu­ten aus al­ler Welt. Im­mer wie­der un­ter­bro­chen durch die in­te­res­san­ten, kri­ti­schen An­sich­ten des wun­der­ba­ren und lei­der in­zwi­schen ver­stor­be­nen Joseph Weizenbaum.

Klare Kaufempfehlung!

Nachtrag: Regisseur Jens Schanze macht mich darauf aufmerksam, dass es auf der Film-Website http://www.plugandpray-film.de nicht nur eine DVD-Sonderedition mit Bonusmaterial und verschiedenen Sprachen gibt, sondern dort auch ein größerer Teil der Erlöse direkt an die Filemmacher fließt. Jens Schanze schreibt über die Sonderedition:

Plug & Pray DVD Special Edition – enthält bisher unveröffentlichte Szenen mit Joseph Weizenbaum, iCub und Robovie sowie ein exklusives Interview mit dem Regisseur Jens Schanze. Originalversion mit Untertiteln in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch

Also besser hier kaufen. Und hier nochmal der Trailer:

Trailer zu Plug&Pray

Plug and Pray

Im nächsten Monat, am 11. November, wird der Film Plug & Pray in die deutschen Kinos kommen. Ich hatte schon vor einigen Wochen das Vergnügen, den Film in trauter Runde während der iCub Summer School zu sehen, von der auch Szenen im Film zu sehen sind (unter anderem mit dem Slogan des Filmes „Dafür werden wir alle exkommuniziert“).

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Der iCub im Film „Plug & Pray“

Die Visionen, die heutzutage wegen fortschreitender Technik rund um die künstliche Intelligenz und die Robotik entstehen, sind längst auf dem Level der Science-Fiction des letzten Jahrhunderts angekommen. Auch wenn es technisch an so vielen Stellen noch hapert, sind diese Visionen auch in der Forschung präsent. So wird im Film zum Beispiel Hiroshi Ishiguro gezeigt, der sich einen Roboter nach seinem Abbild geschaffen hat, den Geminoid. Oder der iCub, der einem Kind nachgebildet ist und wie ein Kind lernen und seine Umgebung entdecken soll. Oder Ray Kurzweil, seit Jahren in den USA gefeierter Visionär, der seit einiger Zeit die baldige Verschmelzung von Mensch und Maschine und das menschgemachte Vorantreiben der Evolution predigt.

Plug & Pray ist ein Dokumentarfilm und stellt aktuelle Visionen, Über­zeu­gun­gen und den Alltag von Forschungsinstituten und Wis­sen­schaft­lern weltweit vor, die sich mit künstlicher Intelligenz und Robotik beschäftigen. Durch die schonungslose und gut recherchierte Dar­stellung der Szene und den zum Teil von den Wissenschaftlern leichtfertig vorgetragenen Fantasien ist der Film durchaus provokant und vielleicht sogar verängstigend. Er nimmt dabei allerdings seine dar­gestellten Protagonisten ernst, bleibt menschlich und liebevoll, ist niemals reißerisch und lässt Platz zum Nachdenken.

Anstrengend wird der Film dadurch nicht, dass er nie wirklich technisch wird und vor allem durch den wunderbaren, mittlerweile leider verstorbenen Joseph Weizenbaum, einem der Computerwissenschaftler des letzten Jahrhunderts, der mit Humor und scharfem Verstand den roten Faden des Filmes bildet. Immer wieder sind Interviewschnipsel und Alltagsszenen mit ihm eingestreut, die die zum Teil verstörenden Szenen einordnen und in der normalen Welt erden. Dass dies ausgerechnet einem Com­pu­ter­wis­sen­schaft­ler gelingt, der mit ELIZA (Wikipedia) einen der Meilensteine der künstlichen Intelligenz geschaffen hat, ist erstaunlich und beruhigend zugleich.

Gut recherchiert, nachdenklich, humorvoll und mit durchdachter Einordnung der gesellschaftlichen Relevanz ist Plug & Pray ein Film für Menschen vom Fach, Technik-Interessierte und jeden, den ein Zweig unserer Zukunft interessiert, der gerade rasant entsteht und der immer noch ziemlich un­be­re­chen­bar ist.

Trailer zum Film „Plug & Pray“

Anschauen dringend empfohlen.

PLUG & PRAY ist erschütternd und packend. Joseph Weizenbaum, mit der Gabe des Humors ausgestattet, verkörpert den gesunden Menschenverstand, während um ihn herum der Wahnsinn geadelt wird.“

Hans-Peter Dürr, Kernphysiker

Filmkritik von Nino Klingler bei critic.de

[Linkdump] Autonomes Fahren und robotische Apotheken

Auch wenn ich die letzten Tage inaktiv war, waren es die deutschsprachigen Medien dankenswerterweise nicht und haben weiter über die Robotik berichtet; in diesen Tagen zudem auch vermehrt über Fahrerassistenz und autonomes Fahren. Hier ein paar Links zum autonomen Fahren, Roboter-Apotheken, technischen und ethischen Fragen …

FahrerassistenzChristoph Walter macht sich in der Märkischen Gedanken über die mit Fahrerassistenten zunehmend autonomer werdenenden Autos und welche Gefahren dies haben kann. „Sie bremsen, lenken, halten die Spur. Woran es den elektronischen Unfallverhütern mangelt, ist ein Verantwortungsbewusstsein.“Verführer Fahrerassistent – Bloß nicht den Verstand verlieren(Märkische Allgemeine, Christoph Walter, 15. Oktober 2010)Roboter-EthikInterview mit Ron Arkin, Informatik-Professor und Robotiker am Georgia Institute of Technology, der sich unter anderem in den letzten Jahren in einem von der US Army finanzierten Projekt mit dem ethischem Verhalten von autonomen Systemen beschäftigt hat. Das Interview dreht sich um die Ethik von Militärrobotern und Kampfmaschinen. „Wir [haben] dann ein System entwickelt und getestet, das in der Lage sein sollte, sich am Kriegsvölkerrecht zu orientieren.“Sind Roboter die besseren Soldaten?(Telepolis, Hans-Arthur Marsiske, 18. Oktober 2010)Robotertechnik„Um wie menschliche Hände agieren zu können, müssen die Roboter Gegenstände abtasten, greifen, anheben und an anderer Stelle behutsam ablegen können“. In diesem Artikel von WELT Online geht es um neue Techniken der Robotik, um die künstlichen Gliedmaßen unter den immer komplexer werdenden Anforderungen zu bewegen: Interaktion, hohe Geschwindigkeit und Präzision.Roboter decken den Tisch – und räumen wieder ab(WELT Online, Stefanie Gaffron, 13. Oktober 2010)RoboterapothekeGolem schreibt zum Anlass einer in einem Krankenhaus in Schottland in Betrieb genommenen robotischen Apotheke über erste dortige Erfahrungen. „Dieses System erspare den Schwestern viel Zeitaufwand, sagte Helen Paterson, die stellvertretende Pflegeleiterin. Früher hätten sie ein Rezept per Hand ausfüllen und es dann in die Apotheke bringen müssen. Diese Zeit könnten sie jetzt den Patienten widmen.“Weniger Kosten, weniger Fehler(Golem, Werner Pluta, 19. Oktober 2010)Fahrerloses Fahren„Intelligente Autos werden die Straßen erobern“, schreibt Lisa Reggentin im Stern und bezieht sich damit auf die jüngsten Aktivitäten mit autonom fahrenden Autos von Google und der TU Braunschweig. 2030 soll dies dann Alltag auf den Straßen sein.Die Zukunft der Roboter-Autos – Revolution auf der Straße(Stern, Lisa Reggentin, 16. Oktober 2010)

Über Hinweise zu lesenswerten Artikeln freue ich mich jederzeit. Entweder per Kommentar oder per E-Mail an botzeit@ohmpage.org

[Linkdump] Militär, Ethik und Kooperation mit Robotern

Da ich es in den letzten Wochen wegen akuter Überarbeitung nicht zu enormer Aktivität geschafft habe und sich das vermutlich in den nächsten Tagen erst einmal nicht ändern wird, hier schon einmal ein paar Links der letzten Wochen. Über Roboter, die sich entschuldigen, selbständige Mondfähren und die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter. Und nun geht’s ab nach Oslo

Soziale Roboter„Ich weiß, es ist schwierig mit mir zu arbeiten“, sagt der Roboter. Welche Fähigkeiten und Verhalten benötigen Roboter, damit Menschen sie als angenehme Gesellschaft empfinden und sich in Anwesenheit von Robotern wohlfühlen? Das
„Exzellenzcluster Cognitive Interaction Technology“ (Citec) in Bielefeld geht dieser Frage nach.
Ich weiß, es ist schwierig mit mir zu arbeiten(Süddeutsche, Katrin Blawat, 18. August 2010)
LaufmaschineArtikel über die Laufmaschine BioBiPed, die im Rahmen eines Forschungsprojekts des Lauflabors Jena und der TU Darmstadt wntwickelt wird. Das Außergewöhnliche: Der Roboter soll zuerst rennen und dann erst gehen lernen.Eine Laufmaschine lernt gehen(Heise Online, Hans-Arthur Marsiske, 20. August 2010)Weltraum-RobotikBis 2018 will Weltraumorganisation ESA ein unbemanntes Raumschiff zum Mond fliegen lassen. „Die Mondfähre muss Hindernisse, steile Hänge und Krater beim Anflug erkennen, ihnen ausweichen und selbstständig einen geeigneten Landeplatz suchen können“, ein typischer Anwendungsfall der explorativen Robotik.Europäische Roboter sollen 2018 auf Mond landen(Spiegel Online, Cinthia Briseño, 16. September 2010)Servicerobotik„Milliardenmarkt Maschinenmensch“ – Das Handelsblatt beobachtet, dass Roboter aus den Werkshalle, also dem industriellen Umfeld, mehr und mehr in den Alltag wandern. Ob in der Medizintechnik, zur Pflege oder als Staubsauger- und Spielroboter.Roboter laufen aus den Werkshallen(Handelsblatt, Martin Murphy und Hans Schürmann, 29. September 2010)Roboter-Ethik„Roboter sollen nicht töten dürfen“ – Tina Klopp schreibt über die Fiktion eines bloodless war, eines Krieges ohne Verluste, und von der Forderungen des Ethikers Rob Sparrow nach einem Menschenrecht, nicht von Robotern getötet zu werden.Roboter sollen nicht töten dürfen(ZEIT Online, Tina Klopp, 27. September 2010)Roboter als MitarbeiterDer Industrieroboterbauer Reis Robotics will zusammen mit fünf Partnern aus Industrie und Forschung in den nächsten drei Jahren daran arbeiten, Roboter ohne räumliche Trennung mit Menschen zusammenarbeiten zu lassen. Eine Aufgabe, die wegen der Kraft und des Gewichts von Robotern dringend Sicherheitsfragen aufwirft.Roboter sollen Hand in Hand mit Menschen arbeiten(Main-Netz, Nina-Anna Beckmann, 29. September 2010)

Über Hinweise zu lesenswerten Artikeln freue ich mich jederzeit. Entweder per Kommentar oder per E-Mail an botzeit@ohmpage.org

Technology Review mit Fokus auf Robotik

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Technology Review

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Technology Review hat den Fokus auf der Robotik (Editorial). Im Rahmen dieser Reihe gibt es laut Inhaltsverzeichnis folgende Artikel zu lesen:

Intelligenz: Roboter sollen lernen, mitzudenken

Laborassistenz: Automaten gehen Probleme in der Forschung zunehmend eigenständig an

Bionik: Leuchtende Quallen und schwebende Pinguine sollen junge Menschen für Technik begeistern

Humanoide: Roboter mit Knochen, Muskeln und Sehnen entwickeln „Gefühl“ für den eigenen Körper

Alltagshelfer: Sie tragen, mähen oder – miauen

Ethik: Der iRobot-Gründer über die Rolle von Militärrobotern

Ich selbst habe die Artikel noch nicht gelesen, aber vielleicht sind ja einige spannende und unterhaltsame Artikel dabei.

Hier lässt sich die Ausgabe als Einzelheft bestellen.

Interview mit Noel Sharkey

Noel Sharkey hat silicon.com ein Interview zum Thema Robotik gegeben. In dem Interview kommen unterschiedliche Aspekte der Robotik zur Sprache. Natürlich die Ethik, für die sich Noel Sharkey schon länger besonders stark macht, aber auch Allgemeines zum Stand der Forschung und zur Verbeitung von Robotern. Außerdem zu ASIMO, Asimov und Science-Fiction.

Eine gute Gelegenheit jemanden locker über Robotik plaudern zu hören, der sich intensiv damit beschäftigt. Das Interview ist auf englisch und dauert gute zehn Minuten.

Interview mit Noel Sharkey

Gefunden via BotJunkie.