Aufmerksam geworden bin ich auf das folgende Experiment, da es mir im Internet vielfach unter Schlagzeilen wie „mit LEGO einen Mars-Rover bauen“ begegnete. Auch wenn diese Schlagzeile irreführend ist, ist das Video nicht weniger interessant.
Der Bastler des Experiments, der Brick Experiment Channel, probiert hintereinander viele verschiedene, komplexer werdende Gestalten (Kinematiken) eines mobilen Roboters aus. Während die erste Ausbaustufe noch an einem einfachen Buch als Hindernis scheitert, klettert der Roboter in seiner finalen Form über Bücherstapel und an Überhängen hoch:
Das Video zeigt nicht nur sehr schön, wie sich durch schnelles Experimentieren und Ausprobieren – Rapid Prototyping – die Kinematik eines Roboters für seine Aufgabe entwickeln lässt. Sondern es zeigt außerdem, wie wichtig die Gestalt eines Roboters ist. So werden durch relativ kleine Änderungen der Kinematik (größere Räder, ein zusätzliches Gelenk, ein zusätzlicher Motor) Aufgaben möglich, die vorher undenkbar oder sehr kompliziert gewesen wären. Wer in diesen Kaninchenbau hinab steigen will, dem sei der Suchbegriff „morphological computation“ empfohlen. Dahinter verbirgt sich eine Disziplin, die erforscht, welchen Einfluss die Gestalt eines Lebewesens oder einer Maschine auf dessen Bewegungsfähigkeit oder sogar dessen kognitive Prozesse hat.