Erster Flug des Mars-Helikopters Ingenuity

Ab 12:15 Uhr mittel-europäischer Zeit gibt es NASA’s Livestream zum ersten Flug des Mars-Helikopters Ingenuity:

Nachdem der Start wegen Problemen mehrfach verschoben werden musste, soll es heute endlich soweit sein. Der erste Flug soll nur ca. 30 Sekunden dauern, wäre aber trotzdem ein Meilenstein.

Update 12.55 Uhr:

Es hat funktioniert! Hier ist ein Foto, das Ingenuity von seinem eigenen Schatten gemacht hat. Aus der Luft. Auf dem Mars!

Mars-Helikopter Ingenuity startet nächste Woche (Update)

Der neue Mars-Rover Perseverance ist ein insgesamt technisch spannendes Gerät mit viel neuer Technik, um den Mars zu untersuchen. Richtig verrückt ist allerdings die Tatsache, dass der Rover eine kleine Drohne, den kleinen Helikopter Ingenuity, mit sich trägt. Der einzige Grund: Fliegen.

Rendering des Mars-Helikopters ‚Ingenuity‘ [Quelle: NASA]

Im Gegensatz zum Mars-Rover soll der Helikopter nämlich keine Untersuchungen machen oder wichtige Ergebnisse bringen. Bilder von den Erkundungsflügen sind ein optionaler Pluspunkt. Nein, es geht bei dem Helikopter im Wesentlichen wirklich darum, zu zeigen, dass man auf dem Mars fliegen kann. Das ist nämlich aufgrund widriger Umstände ziemlich schwierig: nur 1 % Atmosphäre im Vergleich zur Erde, Energieversorgung wegen des dadurch notwendigerweise geringen Gewichts, Kommunikation mit dem Roboter, etc.

Die Größe des Körpers von Ingenuity ist kleiner als ein Schuhkarton. Er hat zwei vierblättrige Karbonfaser-Rotoren mit 1,2 Meter Durchmesser und insgesamt ein Gewicht von 1,8 kg. Er hat auch deutsche Technik an Bord, MEMS-Sensoren von Bosch zur Stabilisierung des Flugs. Wenn der Flug damit funktioniert, ist Ingenuity der erste Helikopter, der auf dem Mars fliegt und gleichzeitig das erste Fluggerät1 auf einem Planeten abseits der Erde.

heise.de hat schon vor einiger Zeit ein Interview mit dem „Piloten“ des Helikopters geführt: Interview: „Wir wollen zeigen, dass ein Hubschrauber auf dem Mars fliegen kann“. Und hier gibt es einen dreiviertel-stündigen Tech Talk der NASA zu „Helikoptern im Weltraum“:

Der Erstflug des Helikopters und damit der Erstflug eines mensch-gemachten Fluggeräts auf einem anderen Planeten ist aktuell für den 11. April geplant. Da die NASA von „end of the day on April 11“ spricht, könnte das seeehr spät oder bei uns sogar schon der frühe 12. April werden. Der Helikopter hat sich übrigens schon erfolgreich gemeldet, sitzt schon frei auf dem Marsboden und hat seinen Rotor schon erfolgreich bewegt. Bislang sieht es also gut aus! Update: ist mittlerweile für den 14. April geplant. Update: ist erneut verschoben worden, auf kommende Woche. Wegen eines Problems beim High-Speed Spin Test, wird es für Ingenuity erst einmal ein Software Update geben.

Der erste Flugversuch lässt sich wahrscheinlich wieder gut über den Twitter-Kanal des NASA JPL verfolgen. Vielleicht gibt es ja auch wieder einen Live-Stream.


Disclaimer: Der Autor dieses Beitrags ist Mitarbeiter der Robert Bosch GmbH. Die Inhalte des Blogs vertreten ausschließlich Meinungen und Ansichten des Blog-Betreibers und sind nicht als Unternehmensmeinung zu verstehen.

microdrones in Kenia

/images/blog/microdrones-in-kenia.png
microdrones in Kenia

microdrones in Kenia – Was auch der Titel eines psychedelischen Science-Fiction-Films sein könnte, wird gegebenenfalls ein Dokumentarfilm, den die deutsche Firma microdrones für den japanischen Sender TBS produziert.

Bislang ist diese Art von Dokumentarfilm noch sehr experimentell, da die Reaktion von Tieren auf Roboter von verwirrt bis gleichgültig bis aggressiv eigentlich alles sein kann. Im folgenden kurzen Making-of-Video reagieren die Tiere allerdings relativ entspannt.

Die Drohne hier eine MD4-1000, auf der Website von microdrones für
„Aufklärung, Gefahrenabwehr und für Überwachungsaufgaben“ beworben. Die auch im Flug erstaunlich ruhige (wie ich finde) Kameraführung scheint allerdings auch für Dokumentarfilme geeignet. Und wenn diese Drohnen weiterhin verbessert werden und vor allem leiser und unauffälliger (daran wird schon aus militärischem Interesse rege geforscht), wird diese Art von Filmen vermutlich neue Einblicke nicht nur in Terroristenwohnungen, sondern auch in das Tagesgeschäft diverser scheuer Tiere ermöglichen.

Making of „microdrones in Kenia“

Fest steht: Wenn der Film fertig ist, will ich ihn sehen.