Wegen Coronavirus: Telepräsenzroboter ersetzen in Japan Studenten bei ihrer Abschlussfeier

Kürzlich haben wir über den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Robotern in der Coronavirus-Pandemie geschrieben. Dabei haben wir insbesondere von möglicherweise verstärkter Nutzung von Telepräsenzrobotern fabuliert. Ein kurioses Beispiel dafür gibt es jetzt in Japan, an der Business Breakthrough (BBT) University in Tokyo. Dort haben bei einer Abschlussfeier nämlich Telepräsenzroboter die Studenten ersetzt und an deren Stelle die Abschlussurkunden entgegengenommen. Natürlich feierlich in Robe gekleidet:

Die Gesichter der jeweiligen Studenten wurden dafür auf die Bildschirme der Roboter gestreamt und die Studenten konnten am Laptop der Veranstaltung beiwohnen. Besonders skurril wird es – wie im Vorschaubild zu sehen – als auch ein Abschlussbild mit den Robotern statt den echten Studenten gemacht wird.

Auch wenn der Flair einer echten Abschlusszeremonie sicher nicht aufkommt … der Zweck, größere Versammlungen zu vermeiden, ist erfüllt. Die Studenten haben wohl außerdem eine lustige Partygeschichte (und Fotos davon) für den Rest ihres Lebens.

Dawn ver.β

Ich glaube, ich werde bei Ge­le­gen­heit mal eine neue Ka­te­gorie in diesem Blog einführen, in die ich Artikel über Ent­wick­lungen einsortiere, die zu meiner Kindh­eit, Jugend oder – wie im heutigen Bei­spiel – auch in den letzten Jahren wie Science Fic­tion klangen, jetzt aber Wirk­lich­keit geworden sind. Eine Ka­te­go­rie „Die Zu­kunft ist da“ oder „Science Non-Fiction“ oder so. Dieser Artikel handelt von einem rüh­ren­den Bei­spiel, das gerade dieser Tage in Tokyo Wirk­lich­keit wird. Dort hat am 26. No­vem­ber das Cafe DAWN ver.ß er­öffnet, in dem Gäste aus­schließ­lich von Ro­bo­tern be­dient werden, die von ge­lähm­ten Personen fern­ge­steuert werden.

/images/blog/dawn-verss.jpg
Der Roboter OriHime-D bei der Arbeit, kellnernd, ferngesteuert von einer gelähmten Person aus ihrem Bett.

Dass in einem Re­stau­rant oder Cafe von Roboter gekellnert wird, klingt selbst schon nach Science Fiction, ist den Robotik-Inte­res­sier­ten aber mit­tler­weile einigen Orten auf der Welt bekannt. Dass diese Roboter aber nicht einfach eine tech­nische Aufgabe erfüllen, sondern in diesem Fall ge­lähm­ten Personen die Mög­lich­keit bieten, in einer Form an der Ge­sell­schaft teilzunehmen, wie sie es sonst nicht einfach tun könnten. Von zu Hause, im Bett legend, haben Sie die Chance, einer bezahlten Arbeit nach­zu­gehen und über den Roboter mit fremden Menschen in Kontakt zu treten. Wer sich hier nicht an „Surrogates– Mein zweites Ich erinnert fühlt … und diese Zukunfts­vision ist nicht einmal zehn Jahre alt, vom September 2009.

Das Cafe ist übrigens erst ein einmal nur ein Ex­pe­ri­ments zusam­men mit dem Robotik-Startup Ory und endet bereits am 7. De­zember diesen Jahres. Ich finde, es ist trotz­dem ein Blick in die Zukunft und eine wun­der­bare An­wen­dung der Robotik. Wer weiß, was daraus noch wird.

Kurzes Video aus dem Cafe.

Die Zukunft ist da. Und hier setzt sie Technologie zum Wohle von Menschen ein.

Mehr Infor­matio­nen und Videos gibts bei soranews24.com.