Diese Woche hat 3sat eine Themenwoche „Die Macht der Maschinen“
Gestern zum Beispiel mit Dokumentation zu unbemannten Drohnen, Roboter für medizinische Operationen und Pflege, etc. Die ganze Woche geht es noch spannend weiter.
Robotik-Blog
Diese Woche hat 3sat eine Themenwoche „Die Macht der Maschinen“
Gestern zum Beispiel mit Dokumentation zu unbemannten Drohnen, Roboter für medizinische Operationen und Pflege, etc. Die ganze Woche geht es noch spannend weiter.
Einem Roboter ein solch komplexes motorisches und soziales Verhalten einprogrammieren zu wollen, wie es wir Menschen besitzen, ist wohl eine unlösbare Aufgabe. Die Verhalten sind zu komplex, als dass es vorstellbar wäre, dass eine Gruppe von Programmierern das in absehbarer Zeit schaffen könnte. Ein immer populärer werdender Ansatz ist, maschinelles Lernen einzusetzen, um den Roboter selbst lernen zu lassen, was er tun soll.
Um das zu tun, wird von der Japan Science and Technology Agency (JST) das ERATO-Projekt (Exploratory Research for Advanced Technology) gefördert. Das Projekt entwickelt den Roboter CB², der es Menschen erlauben soll, mit dem Roboter umzugehen wie mit menschlichen Kleinkindern, denen wir etwas beibringen wollen.
Der Roboter verfügt dazu nicht nur über passende Sensorik, sondern merkt auch, wenn er angefasst wird, hat eine weiche Hülle und ahmt die oft ungelenken Bewegungen von Kleinkindern nach. Auf diese Weise sollen Menschen intuitiv mit dem Roboter umgehen wie mit kleinen Kindern und es dem Robtoer erlauben, ähnlich wie Kleinkinder menschliche Verhaltensweisen zu lernen.
Ein tolles Video dazu:
Als waschechter humanoider Roboter hat CB² 56 Freiheitsgrade 1 und ist damit sehr beweglich. Er hat eine weiche Stoffhülle, um das Verletzungsrisiko für die Menschen in seiner Umgebung zu reduzieren. Mit 1,30 Metern Größe und 33 Kilogramm Gewicht ist er etwas größer, als die Kleinkinder, denen er nachempfunden ist. Wie so oft bei humanoiden Robotern, die dem Menschen möglichst ähnlich sein sollen, landet allerdings auch dieser Roboter im Uncanny Valley 2 und wirkt etwas gruselig.
Via Planet Robotics.
Amerikanische Ärzte berichten mittlerweile, dass Patienten im Bereich von Operationen zur Behandlung von Postata-Krebs zunehmend roboter-gestützte Operationen verlangen.
So ist in den letzten acht Jahren die Zahl der roboter-gestützten Prostatakrebs-Operationen in den USA von 5.000 pro Jahr auf 73.000 pro Jahr und damit 86 Prozent aller durchgeführten Prostatakrebs-Operationen gestiegen. 1
Einzelne Ärzte berichten, dass sich viele Patienten mittlerweile als Einstiegsfrage danach erkundigen, ob Roboter benutzt werden und bei Verneinung schlicht auf dem Absatz umkehren. Ob sich die Qualität der Operationen durch Roboter tatsächlich verbessert, ist dabei im Moment noch nicht vollständig geklärt. 2 Warum immer mehr Patienten diese Art der Operation einfordern, ist damit auch nicht ganz klar. Möglicherweise ist das eigenen Recherchen geschuldet, oder schlichtweg dem Marketing der Geräteanbieter.
“There is no question there is a lot of marketing hype. I just think that in this particular instance, with this particular robot, there hasn’t been a quantum leap in anything.”
Während die Servicerobotik, also die Robotik in direktem Menschenkontakt, allerorten mit einem ungeheuren Aufwand darum kämpft, die Akzeptanz von Robotern zu erhöhen, scheint es hier also ein Selbstläufer zu sein. Die Frage ist, woran das liegt. Einfach daran, dass wir die Eigenschaften, die wir mit Robotern assoziieren (Präzision, Zuverlässigkeit, …) in medizinischem Umfeld als besonders wichtig empfinden?
Im obigen Bild vermute ich übrigens einen Scherzkeks in der Designabteilung des verantwortlichen Unternehmens. Ich komme nicht umhin, in dem Gerät im Vordergrund das stilistisch nachempfundene Hinterteil eines Menschen zu erkennen. In Kombination mit der Position des Arztes ein lustiges – wenn auch thematisch durchaus passendes – Bild.
Via Planet Robotics.