Anfang des Jahres hatte ich bereits darüber berichtet, dass die University of California, Berkeley eine Methode entwickelt hat, die Nerven von Nashornkäfern mit Elektronik zu verdrahten und die Käfer darüber fernzusteuern: UC Berkeley zeigt ferngesteuerten Nashornkäfer.
Ein neues Video zeigt die Fortschritte, mit denen ein Nashornkäfer drahtlos durch die Räume der Universität gesteuert wird, was damals schon angekündigt, aber noch nicht zu sehen war. Vorsicht, die Bilder sind verstörend und für empfindliche Tierfreunde nicht zu empfehlen:
Die schnellen Fortschritte auf diesem Gebiet bedeuten wohl, dass − zumindest beim Militär − erste Anwendungen der Technik nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Mit Kameras oder anderen Sensoren ausgerüstet, sind diese Cyborg-Insekten perfekt für Spionageeinsätze.
Hier deutet sich eine neue Ethikdiskussion an, denn was heute mit Nashornkäfern möglich ist, wird in Kürze auch mit größeren Tieren mit komplexeren Nervensystemen möglich sein. Solche Diskussionen sollten möglichst schnell in die breite Öffentlichkeit, denn die Fortschritte sind gewaltig und die damit verbundenen Fragen werden sich zwangsläufig stellen.
Dürfen wir Tiere derart manipulieren? Inwieweit bekommen Tiere davon etwas mit? Bei welcher Größe von Tieren ziehen wir die Grenze?
Vergessen darf man dabei schließlich auch nicht, dass Erkenntnisse aus diesen Forschungsfeldern enorme Potentiale für fühlende, lebensechte Prothesen für den Menschen bergen. Arm-, Hand- und Beinprothesen zum Beispiel, die wir nicht nur wie unsere eigenen Gliedmaßen bewegen können, sondern die auch fähig sind, Gefühl und Reaktionen an das Gehirn zurückzusenden.
Via BotJunkie.