Oft sind es die kleinen Bewegungen und Gesten, die einen Roboter menschlich oder zumindest lebendig erscheinen lassen. Ein Beispiel dafür habe ich kürzlich hier gezeigt: den kleinen Humanoiden ROPID.
Den Menschen direkt nachzubilden, ist in dieser Hinsicht ein gefährlicher Weg, da er den Roboter schnell gefährlich nahe an das oder sogar direkt in das Uncanny Valley führt. 1
Dass die optische Ähnlichkeit jedoch gar nicht zwingend notwendig ist, zeigt ein neues Beispiel eines Marimba-spielenden Roboters namens Shimon. Eine Marimba ist ein Xylophon, auf dem Shimon zu Musik, die er hört, live improvisieren kann. Ein Musiker spielt auf einem Piano eine Musikstück und Shimon erkennt Rythmus und Thema und spielt nach kurzer Zeit passend mit. Wie das aussieht, ist im folgenden Video zu sehen:
Um Shimon weiter zu einem vollwertigen Mitglied einer Band auszubauen, hat man sich nun in der Robotic Musicianship Group an der Georgia Tech einen passenden Kopf zu dem Roboter ausgedacht, der signalisiert, dass der Roboter die Musik fühlt. Der Roboter wippt dazu mit dem Kopf im Takt, blinzelt mit den Augen und nimmt Blickkontakt mit umstehenden Bandmitgliedern auf. Hier im Video:
Ich bin schon sehr gespannt, den Roboter einmal improvisierend und mit dem Kopf wippend in einer echten Band mitspielen zu sehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er darin ein absurd stimmiges Bild abgibt. Ich hoffe, dieses Video bekommt man bald zu sehen. In dem Fall werde ich es natürlich hier zeigen.
Shimon via Planet Robotics.
- Das Uncanny Valley („unheimliches Tal“) bezeichnet den Effekt, dass Roboter dem Menschen nicht in gleichem Maße vertrauter werden, wie sie ihm ähnlich werden. Stattdessen gibt es einen Knick, das Uncanny Valley, in dem der Roboter dem Menschen sehr ähnlich, ihm dabei aber unheimlich und fremd ist. Erstaunlicherweise fremder als Roboter, die dem Menschen nicht so ähnlich sind. Uncanny Valley in der Wikipedia.